300 Millionen Franken an Überlebende des Naziterrors

Holocaust

Bern. Gestern schloss der Spezialfonds für Holocaustopfer sein Sekretariat und beendet nach über fünf Jahren seine Arbeit. Er hat knapp 300 Millionen Franken an über 300’000 bedürftige Überlebende des Nazi-Terrors verteilt.

Laut einer Aufstellung per 31. Juli 2002, standen dem Fonds total 298 Millionen Franken zur Verfügung - aus Spenden von Nationalbank, Banken, Wirtschaft und Privaten sowie Zinsen. Dazu kamen noch etwa fünf Millionen von Zinsen auf ausländischen Konten von Partnerorganisationen. Die Begünstigten, die in über 60 Ländern leben und meist zwischen 73 und 83 Jahre alt sind, erhielten je 600 bis 2000 Franken. Über 80 Prozent der zugeteilten Mittel flossen an über 250’000 jüdische Überlebende. Der Rest ging an nicht- jüdische Verfolgten(etwa Sinti und Roma, politische Gefangene) sowie an Retter von Juden («Gerechten unter den Völkern»).

Der Spezialfonds war im Frühjahr 1997, vom Bundesrat eingerichtet worden. Mit einer humanitären Geste sollten bedürftige Überlebende des Holocaust unterstützt werden. Präsident wurde der damalige Vorsitzende des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes Rolf Bloch. Mit Abschluss der Arbeiten des Spezialfonds geht ein weiteres Kapitel schweizerischer «Vergangenheitsbewältigung» zu Ende, die 1995 mit der Diskussion um die nachrichtenlosen Vermögen von Holocaust-Opfern auf Schweizer Banken begonnen hatte.

Datum: 01.08.2002
Quelle: ERF Schweiz

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