22'000 britische Muslime pilgern nach Mekka

Kaaba in Mekka

London Grossbritannien hat 26'000 Soldaten für die Golfregion aufgeboten, zugleich bereitet sich eine ähnliche Zahl Muslime für die Hadsch, die Pilgerfahrt nach Mekka vor, die Anfang Februar beginnt. Zum ersten Mal nahm der britische Aussenminister Straw an der Zeremonie der Aussendung der Pilger im Islamischen Zentrum in Nordlondon teil.

1,8 Millionen der 60 Millionen Briten sind Muslime; sie entstammen 56 Nationalitäten und reden über 100 Sprachen. Sie leben vor allem in den Fabrikstädten Nordenglands, die wegen der De-Industrialisierung hohe Arbeitslosenzahlen haben. Allein in Birmingham leben 150'000 Muslime (15 Prozent der Bevölkerung), in London eine Million (14 Prozent). Eine Million der britischen Muslime stammt aus Pakistan und Bangladesh; es folgen die 240'000 aus Indien und die gesamthaft 375'000 aus dem arabisch-nordafrikanischen Raum.

Bei einer Umfrage gaben 41 Prozent Muslime an, sie würden gern selbst mehr tun, um sich zu integrieren. In der jüngeren Generation allerdings wächst der Widerstand gegen die Assimilation, wie die FAZ schreibt. 760'000 Muslime (das heisst fast die Hälfte aller Muslime im Land) leben religiös und gehen regelmässig zur Moschee. Sie verzichten auf Alkohol, beachten die Kleidungs- und Schächtvorschriften, was ungezwungenes Feiern und Essen mit Einheimischen fast unmöglich macht. Weil der Koran Zinsen verbietet, gehen gläubige Muslime in der Regel zu islamischen Banken.

Es gibt grosse soziale Unterschiede unter britischen Muslimen. Die Inder unter ihnen stehen den Einheimischen in ihrem Einkommen kaum nach. Pakistaner und Bangladeshis dagegen gehören zu den ärmsten. Unter ihnen ist die Arbeitslosigkeit fünfmal so hoch wie im britischen Durchschnitt.

Datum: 29.01.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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