Stoiber: Kirchen sollen christliche Wurzeln Europas bewusst machen

Edmund Stoiber

Würzburg – Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat die Kirchen aufgefordert, sich stärker für einen Gottesbezug in einer künftigen europäischen Verfassung einzusetzen. Es gehe darum, “die christliche Perspektive der europäischen Geschichte zu dokumentieren”, sagte Stoiber in einem Interview mit der katholischen Tageszeitung “Die Tagespost” (Würzburg). Der CSU-Vorsitzende erinnerte daran, dass die europäische abendländische Kultur aus christlichen Wurzeln gewachsen sei. Er sprach sich in diesem Zusammenhang für eine “privilegierte, enge Partnerschaft” der Türkei mit der Europäischen Union (EU) aus; eine Mitgliedschaft halte er “für den schlechteren Weg”.

Der CSU-Politiker hat den Eindruck, dass die Kirchen sich bisweilen scheuen, offensiv für ihre Inhalte zu werben, weil sie nicht als intolerant gelten wollten. Im Dialog mit dem Islam beispielsweise sollten sie neben den Gemeinsamkeiten auch die noch zu lösenden Fragen betonen, etwa “die Schwierigkeiten, die christliche Minderheiten in islamischen Gesellschaften haben”. Als Vorbild sieht Stoiber Papst Johannes Paul II. an, der mit “unbeugsamer Standhaftigkeit” und Klarheit spreche. Damit gewinne er eine grosse Anhängerschaft auch in der Jugend. Stoiber ist überzeugt, dass das 21. Jahrhundert stärker von Religion und Ethik geprägt sein werde. Es gebe wieder eine grössere Wertbezogenheit. Man werde sich bewusst, dass es ein Leben nach dem Tod gebe.

Datum: 13.01.2003
Quelle: idea Deutschland

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