In einer Morgenandacht sagte er, zahlreiche seiner Landsleute machten Gott zu einem Abbild ihrer Wünsche. Sie hätten das Bedürfnis nach einem Gott, der sie und die USA zuerst und mehr als andere schütze und segne. Sie sehnten sich nach einem Gott, mit dem sie eine private Beziehung hätten und “den sie vollständig und richtig kennen”. Das habe zur Folge, dass man meine, den einzigen wahren Weg zu Gott zu haben. Weible zufolge nimmt in den USA ein “selbstgerechter christlicher Fundamentalismus” zu, der den Anspruch auf eine “letztgültige Wahrheit” erhebe und wenig Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen zeige. Nach den Terroranschlägen vom 11. September sei man in seiner Heimat auf das fixiert gewesen, “was uns und unserem Gott angetan wurde” und darauf, wie die Verantwortlichen zu bestrafen und zu zerstören seien. Die Regierung habe “törichterweise” nichts Eiligeres zu tun gehabt, als den Krieg zu erklären. Weible: “Mit brutaler Gewalt haben wir reagiert, und wir demonstrieren weiterhin eine selbstbezogene Arroganz.” Der amerikanische Kirchenführer sprach sich gegen den Irak-Krieg aus und bat die Christen in Deutschland um ihre Unterstützung. Die Vereinigte Kirche Christi mit Sitz in Cleveland (Ohio) hat rund 1,5 Millionen Mitglieder. Die Friedenskirche ist Partner der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die meisten Kirchen in den USA haben sich gegen einen Militärschlag gegen den Irak ausgesprochen. Unterstützung für einen Waffengang findet Präsident George W. Bush jedoch in der konservativ geführten grössten protestantischen Kirche, den 16 Millionen Mitglieder zählenden Südlichen Baptisten.
Datum: 10.01.2003
Quelle: idea Deutschland
