Malaysischer Politiker: Scharia verhindert Straftaten

Staatsrecht oder islamisches Strafrecht?

Kuala Lumpur. Ein hochrangiger malaysischer Politiker hat das islamische Strafrecht als hervorragendes Mittel zur Verbrechensbekämpfung bezeichnet. "Es ist nicht zu erwarten, dass nach der Einführung der Scharia 50.000 Hände abgehackt werden, aber 50.000 Diebstähle werden nicht stattfinden", sagte der Präsident der Partei "Parti Islam Sa-Malaysia" (PAS), Datuk Abdul Hadi Awang, vor Journalisten in Kuala Lumpur. Eine derart abschreckende Wirkung habe das herkömmliche Justizwesen mit seinen Gefängnissen nicht.

Unlängst war das islamische Recht in den Bundesstaaten Terengganu und Kelantan eingeführt worden, in denen die auf nationaler Ebene oppositionelle PAS die Mehrheit hat. Ein Gericht stoppte die praktische Umsetzung jedoch mit dem Verweis, das Justizwesen liege in der Hand der Zentralregierung. Awang äusserte sich dennoch überzeugt, dass die Scharia in Kürze angewendet werden könne.

Die rund 20 Millionen Einwohner des im Norden an Singapur grenzenden Halbinsel-Staates sind zu 53 Prozent sunnitische Muslime; 7 Prozent der Bevölkerung sind Christen. Christen des Landes haben sich wiederholt energisch gegen die Einführung der Scharia ausgesprochen.

Datum: 15.08.2002
Quelle: Kipa

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