In einer neuen TV-Show geben sich Fremde das Ja-Wort

» heiraten Menschen, die sich vorher noch nie gesehen haben. Eine Fernseh-Show, die Fragen aufwirft. Ein Kommentar von Miriam Hinrichs.
«Wie heisst Du?», fragt der Kandidat Tim Kirschbaum seine Braut in der ersten Folge im Standesamt. Angeblich hat sich das Paar vor seiner Trauung noch nie gesehen und weiss nichts voneinander, nur dass es angeblich zusammen passt.

Das soll ein so genanntes «Experten-Team» durch psychologische und wissenschaftliche Tests herausgefunden haben. Unter den Matchmakern ist eine Psychoanalytikerin, ein Wohnpsychologe und der freie Theologe Martin Dreyer, bekannt durch die «Jesus Freaks».

In Zeiten, in denen Menschen sich nicht mehr festlegen wollen und sich schwer tun Entscheidungen in Beziehungsfragen zu treffen, sorgt eine «Blind Wedding»-Show natürlich für Zuschauerquoten. Doch was bleibt, wenn die Fernsehteams abgerückt sind und der Alltag beginnt?

«Ich möchte einfach nur glücklich werden», erklärt die Braut Bea Bäcker und wirkt dabei so sympathisch, dass man ihr das aus ganzem Herzen wünscht. Aber kann ein Partner dauerhaft wirklich glücklich machen? Oder liegt die Quelle des Glücks nicht doch in einer erfüllten Beziehung zwischen Gott und dem Menschen?

Liebe im Alltag

Es gehe darum, Liebe zu lernen, statt sich auf Gefühle zu verlassen, die sich schnell ändern können, so erklärt es Martin Dreyer. «Die Sendung stellt ein völlig neues Sozialexperiment dar.» Verrückt eigentlich, dass sich dafür sofort Versuchskaninchen finden, die sich die Treue schwören, ohne einander kennengelernt zu haben. Oder ist das mit der Treue in der Ehe heutzutage nicht mehr so ernst gemeint?

Wie viel ist eine Ehe wert, die mit der Option auf Scheidung geschlossen wird? Und wie weit sind moderne, unabhängige Menschen bereit, in eine arrangierte Beziehung zu investieren? In einen Partner, für den man sich nicht selbst entschieden hat? Es ist den beteiligten Paaren zu wünschen, dass sie Ihre Teilnahme an dem Experiment nicht irgendwann bereuen.

Ehe in unserer Gesellschaft

Es ist auffällig, wie sehr die Ehe zwischen Mann und Frau an Wert verliert. Das Konzept Familie wirkt in unserer Gesellschaft geradezu altmodisch, auch wenn die Sehnsucht danach weiter tief in uns Menschen verankert ist.

Dabei hat Gott die Ehe nicht als Experiment gedacht, sondern als ein bleibendes Fundament auf das man sich verlassen kann. Einen Zusammenhalt, der nicht so schnell zu erschüttern ist. Und als einen geschützten Rahmen, in dem man sich trotz eigener Schwächen geliebt weiss.

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