Wie die christliche Band “Beatbetrieb” Aufsehen erregte

Die Stuttgarter Band „Beatbetrieb“

Berlin. Müssen christliche Musikgruppen ihre ethischen Überzeugungen verschweigen, wenn sie über den kirchlichen Raum hinaus Erfolg haben wollen? Einer Bewährungsprobe hatte sich die Stuttgarter Band “Beatbetrieb” zu unterziehen – bei einer Aids-Gala in Berlin.

“Vergessen ist ansteckend” hiess die Veranstaltung, an der knapp 1000 prominente Gäste – darunter Verbraucherministerin Renate Künast (Bündnis 90/Grüne) und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD) – teilnahmen. In der Arena-Berlin gab einmal mehr die "rote Schleife" als Symbol der Solidarität mit Aidskranken und HIV-positiven Menschen den Ton an. Alle Politiker, Schauspieler oder Fernsehgesichter liessen sich am Eingang bereitwillig die Anstecknadel ans Revers heften. Grenzenlose Solidarität und Uniformität schien denn auch in den Programmbeiträgen und Interviews zu herrschen. So meinte Ministerin Künast, die auch beim Homophilen-Treffen des “Christopher-Street-Days” ihr Fähnchen in den Wahlkampfwind gehalten hatte: “Nicht zu verhüten ist auch kein Akt der Liebe."

Prominenz auf Jesus verwiesen

Erfrischend unangepasst präsentierte sich dann die Stuttgarter Band Beatbetrieb auf der Bühne. Die drei Christen, die einer Einladung ihrer Plattenfirma Polydor zu der Gala gefolgt waren, nahmen die Gelegenheit wahr, um während ihres Auftritts auf der Bühne einen anderen Ton anzuschlagen. Unmissverständlich machten sie in ihren Liedern und Ansagen deutlich, dass nur Jesus Christus der Weg für ein gelingendes Lebenskonzept sein kann. Selbst die provokativ-frechen Fragen des Moderators Cäsar brachten Theo Eissler, Michael Janz und Tobi Wörner nicht aus dem Konzept. So erklärte Sänger Michael Janz unverkrampft, dass er seit zwei Jahren glücklich verheiratet sei. Für Beatbetrieb sei nicht Verhütung, sondern echte Treue die Antwort auf die Aids-Problematik.

Pfiffe aus dem Publikum

Treue statt Kondome? Das war manchen Zuhörern denn doch zu viel des Guten. Einige machten im Publikum ihrem Unmut Luft. Die Pfiffe ebbten aber schnell ab, als der Moderator das Thema vertiefte. Denn, so Cäsar: "Das sehe ich ja eigentlich auch so...". Das Bekenntnis der drei Christen machte vor der versammelten Prominenz mächtig Eindruck – die Diskussionen darüber gingen auch nach der Veranstaltung hinter den Kulissen weiter.

Frommes Trio auf MTV

Derzeit ist “Beatbetrieb” mehrmals täglich mit dem Video zu ihrer neuen Single “Wenn du es so willst” auf dem Musiksender MTV zu sehen. Ein Erfolg, der bislang keiner dezidiert christlichen Formation beschieden war. Das Video steckt voller biblischer Anspielungen und Bezüge. Die Band wird dazu Arbeitsmaterial für Lehrer, Pfarrer und Multiplikatoren bereitstellen, damit der kurze Film auch in Schulen und Gemeinden eingesetzt werden kann. Man wünscht dem mutigen Trio mehr Auftritte im säkularen Raum – und dass es bei allem Erfolg an seinem klaren Kurs festhält.

Datum: 03.09.2002
Quelle: idea Deutschland

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