Neuer Rektor am TDS Aarau

«Ich weiss, dass Gott der Hauptverantwortliche ist»

Seit Anfang August ist Christoph Schwarz Rektor des TDS Aarau, Höhere Fachschule für Kirche und Soziales. Der 47-Jährige kam vor sieben Jahren nach Tätigkeiten in einem bernischen Pfarramt und in Brasilien mit seiner Familie in den Aargau. Nach sieben Jahren als Dozent und Konventsmitglied des TDS ist er nun zum Rektor aufgestiegen. Wie geht er mit dieser Verantwortung um?
TDS-Rektor Christoph Schwarz

Christoph Schwarz, welche Umstände führen Sie ins Rektorat des TDS Aarau?
Christoph Schwarz:
Ich kenne das TDS aus meiner siebenjährigen Tätigkeit im Konvent – das war schon mal eine Voraussetzung, die ich für die Leitung mitbrachte. Ich habe mich nicht auf diese Stelle hin entwickelt, die Anfrage war auch für mich überraschend. Nach intensiven Überlegungen und Gesprächen habe ich ein Ja gefunden. Ich freue mich und kann mit meinen Begabungen weiter am TDS dienen.

Mit welchen Gefühlen schauen Sie dieser neuen Verantwortung entgegen?
Es ist eine grosse Verantwortung, die ich zum Glück aber nicht alleine trage. Ich bin sehr froh über die Schulleitung, den Konvent und die Verwaltung. Als Team können wir die Verantwortung teilen. Klar hat man als Rektor die letzte Verantwortung. Da bin ich froh, dass ich mich von Gott her getragen fühle. Auch in hektischen Phasen schlafe ich meistens gut (lacht) – ich weiss, dass Gott der Hauptverantwortliche ist und ich sein Mitarbeiter. Ich empfinde Freude und Respekt und bitte Gott um seinen Segen und seine Leitung für meine Aufgabe.

Wie viel Mitverantwortung übernimmt Ihre Frau in Ihrem Engagement am TDS?
Es war klar, dass beide ein Ja haben müssen – und zwar unabhängig voneinander. Britta und ich sehen das Wirken am TDS als gemeinsamen Auftrag. Sie hat Freude an Begegnungen mit Studierenden und Mitarbeitenden und nimmt Anteil an dem, was am TDS geht, auch im Gebet. Zudem unterrichtet sie mit mir ein Modul (Beziehungsgestaltung). Gerne haben wir auch hie und da Studierende zuhause am Esstisch.

Und wie wollen Sie die Studierenden am TDS dazu bringen, Verantwortung zu übernehmen?
Eine wichtige Botschaft im Modul Spiritualität ist zum Beispiel: Wir geben Anregungen zur Pflege der persönlichen Spiritualität – die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Studierenden. Im Schulbetrieb ist es meine Verantwortung, Studierende zu konfrontieren, wenn Ausreden aufgetischt werden – z.B. bei nicht eingehaltenen Terminen – statt dafür Verantwortung zu übernehmen.

Welches sind Ihre theologischen Steckenpferde?
Während dem Studium faszinierten mich vor allem die biblischen Fächer und Spiritualität. Hier am TDS unterrichte ich auch Kirchengeschichte und Dogmatik – was mir sehr lieb wurde. Im Modul Dogmatik denke ich mit Studierenden darüber nach, was wir konkret glauben. Wir formulieren Glaubensfragen, suchen Antworten im Gesamtzeugnis der Bibel. Ich rege an, den Glauben auch denkerisch zu verantworten. Dies fordert einige Studierende heraus.

Wie verbringen Sie Ihre Zeit ausserhalb der Arbeit? Wie können Sie sich am besten erholen?
Ich erhole mich gerne beim Spielen, gerade auch mit den Kindern, oder auch draussen in der Natur, im Wald oder in den Bergen. Kürzlich gingen wir zum Beispiel im Fricktal Fossilien graben.

Wo steht das TDS in zehn Jahren? Welche Entwicklung wünschen Sie sich?
Wir stehen stabil. Wir haben eine gute Ausbildung, erhalten ein wohlwollendes Feedback von Kirchgemeinden («die Sozialdiakone vom TDS kann man brauchen»), haben im landes- und freikirchlichen Umfeld als Institution einen guten Ruf. Seit letztem Jahr sind wir an der Umsetzung des überarbeiteten Studienganges, der neben dem Diplom in Sozialdiakonie auch das staatlich anerkannte Diplom in «Gemeindeanimation HF» beinhaltet.

Diese Aufwertung der TDS-Ausbildung im sozialfachlichen Bereich eröffnet unseren Studierenden ein breiteres Berufsfeld. Ich erhoffe mir für sie die Befähigung, noch mehr mit der Botschaft vom Reich Gottes in die Gesellschaft hinein wirken zu können. Die zunehmenden Anmeldungen zeigen das grosse Interesse an dieser integrierten sozialfachlichen und kirchlich-theologischen Ausbildung.

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Datum: 22.09.2017
Autor: Florian Wüthrich / Matthias Ackermann
Quelle: Livenet / TDS Aarau

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