Aktiv gegen Flüchtlingsnot

Beeindruckende Vielfalt von christlich motivierten Initiativen

Treffpunkte, Deutschkurse, Beratung oder die Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen. Gemeinden, Hilfswerke und diakonische Initiativen im Raum der Schweizerischen Evangelischen Allianz engagieren sich. Eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Christine Bläuer vom Verein Mosaik im Gespräch mit einer Frau aus dem Irak. (Bild: Res Reinhard)

Die Unterstützung von Migranten ist allerdings im Raum der Freikirchen, der Schweizerischen Evangelischen Allianz und ihrer Arbeitsgemeinschaften nichts Neues. Man kann dabei verschiedene Formen und Angebote zur Unterstützung und Betreuung unterscheiden:

Freikirchliche Gemeinden

Zahlreiche Gemeinden aus verschiedenen Verbänden stellen Räume zur Verfügung, bieten Sprachkurse an, helfen bei Behördenkontakten usw. Typisch sind zum Beispiel die Angebote der Rapperswiler «Kirche im Prisma», die zur FEG gehört. Rund 50 Personen erhalten zur Zeit im Prisma Deutschkurse, Beratung und praktische Hilfe. Auch in den FEG-Gemeinden Steffisburg, Olten, Wettingen und Sulgen oder im Christlichen Treffpunkt Stans ist man aktiv mit verschiedenen Angeboten. Auch in den übrigen Verbänden gibt es zahlreiche Gemeinden, die sich für Randständige und Flüchtlinge einsetzen. Hier einige Beispiele.

Freikirchliche Verbände

Interessant ist das Konzept der Mennoniten. Nebst einzelnen Gemeinden wie zum Beispiel Tavannes oder Schänzli/Muttenz, die Angebote für Migranten in ihrer Umgebung machen, arbeiten die Mennoniten auch mit ihrem internationalen Hilfswerk Mennonite Central Comittee (MCC) zusammen, das auch Hilfslieferungen für Flüchtlingscamps oder von Katastrophen Betroffene vor Ort organisiert.

Verwandte Werke

Besonders auf Migranten und Flüchtlinge ausgerichtet sind die Arbeitsgemeinschaft Interkulturell der SEA (AgiK) und die MEOS. Während die AgiK verschiedenste Werke und Einzelpersonen bündelt und diese koordiniert, hat die MEOS eine besondere Entstehungsgeschichte. Sie hat sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, Ausländer, die in der Schweiz arbeiten, mit evangelistischen Schriften zu erreichen. Heute aber ist ihr Einsatzbereich breiter. Neu gibt es auch die Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR), die im Auftrag der SEA als Beratungs- und Auskunftsstelle für Flüchtlinge oder Flüchtlingsbetreuer arbeitet.

Von Christen gegründete Hilfswerke

Die Vineyard Bern kümmert sich schon seit Jahren um Migranten auch aus fernen Kulturen und hat eigens den diakonischen Arbeitszweig Dienst am Nächsten (DaN) für sie gegründet. DaN will eine ganzheitliche Integrationshilfe leisten und hat dazu Sprachkurse, Arbeitsprogramme, Nähkurse u.v.a. aufgegleist. Ebenso ist die Aargauer Stiftung Wendepunkt in verschiedenen Bereichen der Integration von Flüchtlingen aktiv. Sie hat neuestens auch die Betreuung des ersten Asylheims für minderjährige Flüchtlinge in Aarau übernommen. Intensiv in der Betreuung von Flüchtlingen ist auch die Heilsarmee engagiert.

Private Initiativen

In Konolfingen haben Angehörige aus christlichen Gemeinden den Verein Mosaik gegründet und eine Koordinatorin angestellt, die Angebote für Menschen am Rande der Gesellschaft macht. Am Rande zu stehen kann viele Ursachen haben. Besonders Flüchtlinge sind davon betroffen. Der Verein ist offen auch für die Mitarbeit von Willigen, die nicht einer christlichen Gemeinde angehören.

Jugendliche Flüchtlinge in Familien

Angesichts der Lage luden die Schweizerische Evangelische Allianz und ihre Partner-Dachorganisation in der Romandie, Réseau Evangélique, einen Vertreter der Schweizerischen Flüchtlingshilfe an die gemeinsame Vorständetagung letzten Dienstag ein, um mit ihm über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Bei diesem Treffen begrüsste dieser Anstrengungen von freikirchlichen Familien, Flüchtlingsfamilien oder minderjährige Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, soweit sie Platz und auch interkulturelle Kenntnisse haben. Mehr Infos können über info@fluechtlingshilfe.ch eingeholt werden.

Zum Thema:
Freikirchen und die Flüchtlinge: Den persönlichen Bezug zu den Migranten herstellen

Aufruf der SEA: Das Schicksal der Bootsflüchtlinge drängt zum Handeln
Das Flüchtlingsdrama: Das europäische Dilemma und die Christen
Flüchtlingskatastrophe: Hunderte sterben im Mittelmeer – und was ist unsere Verantwortung?

Datum: 02.05.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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