Solothurn

Nacht der Kirchen

Die Solothurner Kirchen luden zur «Nacht der Kirchen». Von 19 bis 23 Uhr öffneten zehn Landes- und Freikirchen ihre Tore und boten einen Einblick in ihr Schaffen. Höhepunkt des Miteinanders: gemeinsames Singen kurz vor Mitternacht auf dem Marktplatz in der Innenstadt.
Die Nacht der Kirchen wurde erstmals durchgeführt.
Andreas Reize, Organist in der christkatholischen Kirche.
Blick in die Franziskaner-Kirche.
Eine Gruppe mit Musikanten aus verschiedenen Gemeinden begleitete den Gesang auf dem Marktplatz.
Dem Fackelmarsch folgte gemeinsames Singen im Zentrum Solothurns.
«Wir wollen das Licht zu den Menschen bringen», sagte Pfarreileiter Paul Bühler. Diese beiden jungen Männer scheinen bereits bedient.
Impression des Fackelmarsches (in Kreideversion abgespeichert).
Die katholische St.-Ursen-Kathedrale dominiert das Solothurner Stadtbild (hier in Wasserfarbeversion abgespeichert).
Singende Gruppe (ebenfalls in Wasserfarbe).
Die Nacht der Kirche sorgte für Bewegung: Zehn Solothurner Landes- und Freikirchen öffneten am 29. Februar ihre Tore.

Der 29. Februar sei ein geschenkter Tag, und so schenke die Kirche den Abend der Bevölkerung, sagte Urs Dummermuth wenige Tage vor der «Nacht der Kirchen». Er ist Mitarbeiter in der «Weggemeinschaft der Solothurner Landes- und Freikirchen», zu dieser gehören zehn Kirchen in und um die Kantonshauptstadt. Bekannt wurde diese Gemeinschaft, indem sie jährlich im Dezember die Weihnachtsgeschichte mit echten Kamelen, Schafen und berittenen, verkleideten, römischen Soldaten aufführt. Oder auch durch Gratis-Putz-Einsätze beim «Märitfescht».

Erste Nacht der Kirchen

Mit Glockengeläut wurde nun am Freitag, 29. Februar 2008 die «Nacht der Kirchen» eingeläutet. Ab 19 Uhr zeigte die Freikirche «Forum G» Naturfilme mit Bibelworten unterlegt, die Vineyard Solothurn bot Worship-Musik, die Christkatholiken feierten den Komplet (Nachtgebet) nach christkatholischem Ritus, bei den Reformierten war ein Orgelkonzert zu hören und bei der «Bewegung Plus» konnten die Besucher eine Kletterwand besteigen; dies, weil die Gemeinde in einem Haus eingemietet ist, in dem auch eine sogenannte Boulderwand steht. Jede der zehn Kirchen und Freikirchen bot den Besuchern ein vierstündiges Programm. Nach 23 Uhr folgte ein Sternmarsch mit Fackeln auf den Solothurner Marktplatz wo die Organisatoren gemeinsam mit den Besucher sangen.

Solothurn wie Kleinasien?

Paul Bühler, katholischer Pfarreileiter und Notfallseelsorger: «Wir waren wie die Christen zu biblischer Zeit in Kleinasien: gemeinsam ergaben sie ein Ganzes.» Zwischen den Klopfsteinen auf dem Marktplatz waren noch Konfettis von der Fastnacht auszumachen. Damals seien mehr Menschen im Zentrum Solothurns gestanden. «Wir sind uns bewusst, dass wir den Platz nicht überschwemmen. Aber das spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass wir das Feuer weitertragen zu allen Menschen», sagte Bühler.

Urs Dummermuth erklärte, er sei zufrieden: «Wir machten das zum ersten Mal, es braucht eine Anlaufzeit. Wir wurden nicht überrannt, aber es gab gute Begegnungen. Zu uns kamen ein paar Dutzend Besucher, die nicht unserer Gemeinde angehören.»

Auch Mauern interessierten

«Zu uns kamen viele, die sich aus historischen Gründen für die Kirche interessieren», berichtet Klaus Wloemer; seine christkatholische Gemeinde feiert ihre Gottesdienste in der Franziskanerkirche. Gerade die Baukombination zwischen alt und neu habe Interesse geweckt. «Die Nacht der Kirche habe ich als sehr schön empfunden, auch wenn nicht so viele Leute kamen.»

Ob «die Nacht der Kirchen» wiederholt und womöglich zu einer «Marke» wird, ist laut Veranstalter noch offen.

Datum: 05.03.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung