Naumann: Zweifelnde Pfarrer sollen den Beruf wechseln

Michael Naumann

Hannover - Pfarrer, die Probleme mit wesentlichen Glaubensinhalten haben, sollten ihren Beruf wechseln. Dies forderte der Chefredakteur der Hamburger Wochenzeitung “Die Zeit”, Michael Naumann, in einer Radiosendung. Er sagte, er habe wiederholt die Erfahrung gemacht, dass Pfarrer in Gottesdiensten ihre Selbstzweifel ausbreiten, weil sie weder an Gott noch an die Auferstehung von Jesus Christus glaubten. Der frühere Staatsminister für Kultur trat aus der evangelischen Kirche aus, als ein “leitartikelnder Pfarrer” während der Nachrüstungsdebatte Anfang der 80er Jahre mehrmals auf der Kanzel “erzählte, was ich selber in den Zeitungen las oder selbst schrieb”.

Naumann, der nach eigenen Angaben ebenfalls nicht an die leibliche Auferstehung eines Toten glaubt, erwartet von Pfarrern, dass sie verunsicherte Menschen trösten, die Seele für nicht-politische Existenzbereiche wie die Musik öffnen und die Psyche für das Unerklärliche sensibilisieren. Statt dessen habe er Pfarrer erlebt, die von der Kanzel Leitartikel zu gesellschaftlichen Tagesthemen vorgetragen hätten. Ihre Kommentare seien häufig politisch und militärpolitisch völlig unverständlich gewesen, weil sie nur den Sinn für eine pazifistische Welt schärfen wollten. Sie hätten weder etwas mit der Bergpredigt noch mit der Wirklichkeit zu tun gehabt.

Datum: 13.02.2003
Quelle: idea Schweiz

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