Russland: Protestanten gründen eine Evangelische Allianz

Ulrich Materne

Stuttgart. Nach mehrjährigen Vorbereitungen soll im Frühjahr in Russland eine Evangelische Allianz entstehen. Dies teilte der Osteuropa-Referent der Deutschen Evangelischen Allianz, Pastor Ulrich Materne (Wittenberge) mit.

Die Gründungsversammlung finde am 1. und 2. April in der Nähe von Moskau statt. An dem neuen Dachverband beteiligten sich bisher etwa zehn evangelische Kirchen und Gemeindeverbände mit rund 500.000 Mitgliedern. Ziel sei die Förderung von gemeinsamem Gebet, Bibelstudium und missionarischer Verkündigung sowie gegenseitige Unterstützung im öffentlichen Auftreten, so Materne.

Nach Angaben des Rektors des Theologischen Instituts der Baptisten, Wladimir Rjaguzow (Moskau), hat sich die Zusammenarbeit an vielen Orten bereits bewährt. Vor vier Jahren habe man begonnen, die deutschen Gebetshefte für die weltweite Allianzgebetswoche ins Russische zu übersetzen. Im vergangenen Jahr habe man ein eigenes Heft erstellt, und in diesem Jahr sei es erstmals gelungen, methodistische, baptistische, lutherische und pfingstkirchliche Prediger als Autoren zu gewinnen. Die Auflage habe 10.000 Exemplare betragen.

Ein anderes Projekt sei die Durchführung einer jährlichen Allianzkonferenz in Moskau. Rjaguzow zufolge sind 35 Millionen der 145 Millionen Einwohner Mitglieder der Russisch-Orthodoxen Kirche. 500.000 Menschen sind römisch-katholisch. Die Protestanten bilden zahlreiche Konfessionsfamilien, unter denen die Lutheraner mit 250.000 Mitgliedern die grösste bilden. Ausserdem gibt es rund 100.000 Evangeliumschristen-Baptisten, 20.000 unabhängige Baptisten, 100.000 Mitglieder von Pfingstkirchen, 70.000 Adventisten, 5.000 Methodisten und 20.000 Mitglieder von US-Freikirchen. Rund 150.000 Charismatiker, 30.000 staatlich nicht-registrierte Baptisten und 20.000 ebenfalls nicht-registrierte Pfingstler hätten keinen Kontakt zur Allianz.

Datum: 09.12.2002
Quelle: idea Deutschland

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