Pakistans Christen haben Grund zur Angst

Faisalabad

Eine Hetzschrift, die seit kurzem in Belutschistan und der Nordwest-Grenzprovinz Pakistans verbreitet wird, ruft die Muslime auf, Christen und Personen aus westlichen Ländern zu ermorden, wo immer sie sie finden. Die Hetzschrift, auf Arabisch und Urdu gedruckt, kam auch in einigen Städten zum Vorschein. Die pakistanischen Behörden eröffneten eine Untersuchung.

Die Schrift ist mit einem von Schwertern umgebenen Monogramm Mekkas versehen. Laut der US-Organisation International Christian Concern (ICC) enthält die Schrift einen Aufruf zum bewaffneten Jihad: "Die Ungläubigen haben das Leben der Muslime elend gemacht und ihnen keine Wahl als den Jihad gelassen".

‚Feinde des Islam'

Muslime sollten mit Christen nicht zusammenarbeiten, heisst es in der Schrift, und auch keine Vereinbarungen treffen, weil sie Feinde des Islam seien. In Pakistan sind zahlreiche Hilfsorganisationen aktiv, darunter auch christliche, um den Notleidenden und den afghanischen Flüchtlingen zu helfen. Seit dem erfolgreichen Feldzug der USA in Afghanistan Ende 2001 äussern sich viele islamische Führer militanter gegen Ausländer. Imame haben zur Rache am Westen aufgerufen.

Laut der ICC überrascht die Verteilung in den beiden erwähnten Randprovinzen nicht: Dort regiert die islamistische MMA-Partei, deren Vertretern vorgeworfen wird, Al-Qaeda-Kämpfer zu decken. Die MMA hat den Tod dreier Christinnen an Weihnachten infolge eines Anschlags der christlichen Gemeinschaft zur Last gelegt und die Freilassung eines islamischen Geistlichen gefordert, der gegen sie gehetzt hatte.

Datum: 16.01.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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