Deutsche glauben eher an Schutzengel als an Gott

Sehnsucht nach persönlicher Fürsorge.

Wie eine in Hamburg veröffentlichte repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Geo ergab, vertrauen zwei Drittel aller Deutschen auf die Hilfe von Schutzengeln. Jeder vierte fürchtet, dass es den Teufel gibt. Dagegen glauben 64 Prozent der Befragten an Gott – das sind zwei Prozent weniger als bei den Schutzengeln.

"Da hattest du aber einen Schutzengel!" Wie oft dieser Satz ausgesprochen wird, weiss man nicht. Dass die Deutschen aber an Schutzengel glauben, ist ganz sicher: Nach einer Umfrage sind 66 Prozent überzeugt, dass es Schutzengel gibt. Damit glauben mehr Menschen in der Bundesrepublik an die unsichtbaren Helfer als an Gott selbst. Der Trierer Religionspsychologe Sebastian Murken wertet den verbreiteten Engelsglauben "als Beweis für die Sehnsucht nach persönlicher Fürsorge" – ein Bedürfnis, das der private Schutzengel offenbar bei der Mehrheit der Befragten besser erfüllt als Gott.

Fast die Hälfte betet

Die meisten Menschen gehen nach dieser Umfrage nur noch sehr selten in die Kirche: Bei 59 Prozent liegt der letzte Kirchgang mehr als einen Monat zurück; und elf Prozent waren «noch nie» bei einem Gottesdienst. Allerdings erklärte knapp die Hälfte (45 Prozent), sie würde gelegentlich beten. Und immerhin jeder Vierte (27 Prozent) befürchtet, dass es den Teufel gibt.

„Wunder möglich“

50 Prozent halten Wunder wie zum Beispiel Wunderheilungen für möglich, nicht allerdings das biblisch bezeugte Wunder von der unbefleckten Empfängnis der Muttergottes: Daran glaubt nur jeder Sechste (16 Prozent). Eher niedrig ist mit 30 Prozent auch die Zahl der Menschen, die danach streben, «ein gottgefälliges Leben zu führen». 70 Prozent dagegen sehen den Sinn des Lebens darin, «anderen Menschen zu helfen».

Nur wenig Hoffnungen für das Jenseits

Nur wenig Hoffnungen haben die Deutschen auf ein besseres Leben im Jenseits: Nur elf Prozent glauben an eine Wiedergeburt, 27 Prozent an «ein Leben in einer anderen Welt». 47 Prozent aber sind der Ansicht, «dass mit dem Tod alles endet». Vielleicht auch deshalb legen die meisten Deutschen Wert auf ein freudvolles Leben im Diesseits: Immerhin 66 Prozent gaben an, sie seien in erster Linie dazu auf die Welt gekommen, «mein Leben zu geniessen».

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte 1000 Personen ab 14 Jahren im gesamten Bundesgebiet.

Quellen: ots/Kipa/rpo/Livenet

Datum: 21.12.2005

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