Dresdner Frauenkirche geweiht

Zehntausende versammeln sich vor der Kirche.

Dresden – Die Dresdner Frauenkirche ist am Sonntag geweiht worden. Bundespräsident Horst Köhler sagte in seinem Festvortrag nach dem evangelischen Gottesdienst, der Wiederaufbau der kriegszerstörten Kirche zähle zu dem Besten, "was freie Bürger leisten können".

Das Projekt sei eine gesamtdeutsche Leistung, sagte Köhler. "Was hier in Dresden erreicht wurde, sollte Deutschland insgesamt Mut machen.". Die über zehnjährige Rekonstruktion des barocken Kuppelbaus kostete etwa 180 Millionen Euro (278 Millionen Franken), von denen durch Spenden 100 Millionen zusammen kamen.

Zehntausende Dresdner verfolgten den Gottesdienst auf Grossleinwänden im Stadtzentrum. Die Feier wurde in zahlreiche Länder übertragen. Köhler sagte, die Frauenkirche stehe "für die Kraft der Versöhnung und für das, was uns eint". Sie sei in einzigartiger Weise Ausdruck des Guten, das in einer Bürgergesellschaft und ihren Bürgern stecke und darauf warte, geweckt zu werden.

Ein Werk der Versöhnung und des Friedens

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens, Jochen Bohl, erinnerte daran, dass bei der Ruine der Frauenkirche jeweils am Jahrestag ihrer Zerstörung Kerzen angezündet wurden. Die Bilder der brennenden Kerzen seien zur Botschaft geworden und hätten die Welt zum Frieden gemahnt.

Den Aufbau nannte er ein "verwegenes Unternehmen", weil in den Wendejahren vieles dringender erschienen sei. Jetzt sei die Frauenkirche als Werk der Versöhnung und des Friedens wiedererstanden. Auch die Politiker würdigten den Wiederaufbau der Frauenkirche als Zeichen dafür, dass es nie wieder Krieg geben dürfe.

Datum: 01.11.2005

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