Hessische Sozialministerin prangert Zwangsheiraten an

Silke Lautenschläger

Ein konsequentes und massives Vorgehen gegen Zwangsheiraten hat die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger gefordert. "Zwangsheiraten sind keine private oder kulturelle Angelegenheit, sondern stellen einen Missbrauch und eine Menschenrechtsverletzung an jungen Frauen und Mädchen dar", erklärte die Ministerin.

Zwangsehen verstossen zwar gegen geltende Gesetze, werden aber in den wenigsten Fällens strafrechtlich verfolgt. Dies kritisierte die Sozialministerin des Bundeslandes Hessen bei der Übergabe des Bundesverdienstkreuzes an die gebürtige Türkin Serap Cileli, die sich dem Ministerium zufolge seit vielen Jahren für von Zwangsheirat bedrohte oder betroffene Mädchen und Frauen einsetzt.

In Deutschland werden nach den Worten Lautenschlägers vermehrt Zwangsverheiratungen bei Einwanderinnen und Einwandern festgestellt. Betroffen seien vor allem minderjährige Mädchen. Eine Zwangsheirat liege vor, wenn mindestens ein Partner mittels körperlicher oder psychischer Gewalt zur Eheschliessung gezwungen werde. Die Betroffenen seien vor allem Mädchen und Frauen aus türkischem oder kurdischem Umfeld, aber auch Albanerinnen, Pakistanerinnen, Inderinnen oder Marokkanerinnen. Zwangsheiraten beschränkten sich jedoch nicht auf den islamischen Kulturkreis.

Datum: 02.09.2005
Quelle: Kipa

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