TV-Sender sollte den Islam in Spanien und Lateinamerika verbreiten

«Córdoba Internacional Television» war 2012 vom Scheich Abd Al-Aziz Fawzan Al-Fawzan aus Saudi-Arabien gegründet worden, um durch die Sendungen Menschen in Spanien und Lateinamerika über den Islam zu informieren und den Islam unter ihnen zu verbreiten.Doch die «Erfolgsgeschichte» des Senders, der im Norden Madrids angesiedelt war, dauerte nur sechs Jahre. Im vergangenen Mai wurden alle hundert Angestellten entlassen. «Seit April wurden wir zu spät bezahlt, konnten Zulieferer nicht zahlen und produzierten kaum etwas», berichteten zwei ehemalige Mitarbeiter gegenüber der spanischen Tageszeitung Diario de Sevilla.

Viel Schulden, wenig Zuschauer

Die Gründe für die Schliessung sind nicht bekannt. Vermutlich hatten die hohen Verluste von etwa zehn Millionen Euro, die geringen Zuschauerzahlen und der kontroverse Inhalt damit zu tun. Kontrovers war dabei vor allem der Besitzer des ehemaligen Senders, der islamische Gelehrte Al-Fawzan, der mit seinen anti-christlichen und anti-jüdischen Kommentaren immer wieder Staub aufwirbelte.

Angeblich keine beleidigenden Inhalte

Die spanische Partei UPYD hatte al-Fawzan sogar wegen seiner demütigenden Kommentare über Frauen beim Audiovisuellen Rat von Andalusien angezeigt. Der Rat erstellte daraufhin ein siebenseitiges Dokument über die Inhalte des islamischen Fernsehsenders, die fast ausschliesslich religiös waren. Nach einer Analyse kam der Rat zum Schluss, dass es sich nicht um beleidigende Inhalte handle.

Nach der Schliessung des Senders gibt es nur noch einen islamischen Sender, der 24 Stunden lang auf Spanisch sendet, nämlich das Iranische Hispanische Fernsehen, das ebenfalls 2012 gegründet wurde. Anders als Córdoba Internacional Television gibt es hier aber wenig religiöse, sondern vielmehr politische Inhalte.

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