Studie aus Israel

Über 30'000 messianische Juden im Land der Bibel

Es sind erstaunliche Ziffern, die eine Studie der Bibelschule «One for Israel» hervorbrachte: In den vergangenen 70 Jahren ist die Anzahl messianischer Juden in Israel exponentiell angestiegen. Und das nicht nur durch Zuwanderung.
Messianische Juden in Israel

Im Jahr 1948, als das moderne Israel gegründet wurde, gab es gerade mal 23 messianische Juden in dem Land, das zu dem Zeitpunkt 600'000 Juden beherbergte. Missionare hatten dem Rest angeboten, das Land zu verlassen, um sie vor Diskrimination im neuen Staat zu bewahren, und so hatte die grosse Mehrheit Israel vor seiner Entstehung verlassen. Das schreibt das Bibel-College «One for Israel» in einem Bericht. Damals, vor 70 Jahren, habe es zwar vereinzelte evangelische und missionarische Gemeinden gegeben, aber keine bewusst messianischen, die von einheimischen Juden geleitet worden wären. Die Bibelschule leitete im vergangenen Jahr eine Studie und fand dabei heraus, dass die Anzahl der messianischen Juden seither exponentiell angestiegen ist.

Von 23 auf 30'000 in 70 Jahren

Nachdem durch das «Jesus Movement» der USA in den 1960er-Jahren viele Juden zum Glauben an Jeshua kamen und nach Israel auswanderten, nahm die Anzahl der messianischen Juden dort rasant zu. Ein erstes Forschungsprojekt 1989 zählte bereits 1'200 Gläubige und 30 messianische Gemeinden, die zu diesem Zeitpunkt immer «israelischer» wurden: Sie wechselten vom Englisch der Missionare zu Hebräisch und schrieben eigene Lobpreislieder auf Hebräisch. Die Diskrimination war nicht mehr so stark wie noch 20 Jahre zuvor, aber sie wurden weiterhin missbilligend betrachtet.

Ein zweites Forschungsprojekt zehn Jahre später zeigte, dass bereits 20 Prozent der mittlerweile 81 messianischen Gemeinden von Einheimischen geleitet wurden, der Rest hatte immer noch ausländische Leiter. Da die Situation für Missionare im Land aber immer schwieriger wurde, veränderte sich in den kommenden Jahren auch diese Zahl. Zudem wanderten in den 1990er Jahren eine grosse Anzahl von Juden aus der ehemaligen UDSSR nach Israel ein, viele von ihnen glaubten an Jeshua. So gab es 1999 bereits etwa 5'000 messianische Juden im Land.

Die Bibelschule «One for Israel» führte nun im vergangenen Jahr das dritte Forschungsprojekt durch, und die Zahlen erstaunen: Eine konservative Hochschätzung ginge von 30'000 messianischen Juden in Israel aus, heisst es. Es wurden zudem 300 messianische Gemeinden gezählt. Auch die Einstellung der Bevölkerung Israels gegenüber denen, die an Jeshua glauben, habe sich deutlich verbessert, obwohl immer noch 80 Prozent der Befragten von Diskriminierung berichten.

Wachstum durch «Bekehrungen»

Ebenfalls interessant: 60 Prozent der messianischen Christen seien «Gläubige der ersten Generation – sie sind die ersten in ihrer Familie, die an Jeshua glauben». Das Wachstum läge also nicht mehr hauptsächlich an der Zuwanderung, sondern vielmehr daran, dass innerhalb von Israel Menschen zum Glauben an Jesus kommen. Und es sind definitiv nicht bloss Namens-Juden: 95 Prozent der Befragten gehen drei- bis viermal pro Monat in ihre Gemeinde, 60 Prozent besuchen auch Veranstaltungen unter der Woche.

Nicht Christen, sondern messianische Juden

Heute wird in 92 Prozent der Gemeinden Hebräisch gesprochen, fast alle bieten Übersetzungen ins Russische, Englische, Spanische, Deutsche und in andere Sprachen an. Ebenfalls über 90 Prozent feiert auch die jüdischen Feste. Der Grund dafür wird im Bericht der Bibelschule erklärt: «Jeshua ist der Christus, der Messias, und er wird immer jüdisch bleiben. Wir verlassen den Stamm nicht, wenn wir unserem jüdischen Messias nachfolgen. Einige Christen denken fälschlicherweise, dass jüdische Menschen aufhören, jüdisch zu sein, wenn sie zum Glauben an Jeshua kommen, aber an den Messias zu glauben, ist das jüdischste, was wir je tun könnten.»

Evangelistischer Einsatz

Noch ein interessanter Fakt: Rund 22'000 Israelis suchen laut  «One for Israel» per Internet jeden Monat nach dem hebräischen Wort «Jeshua» oder «Messias» – und messianische Organisationen setzen sich dafür ein, dass sie bei ihrer Suche eine Antwort aus messianischer Sicht bekommen. Erst kürzlich wurde zudem von der weltweit tätigen Organisation «Jews for Jesus» eine evangelistische Aktion durchgeführt, bei der etwa 5'000 Israelis das Evangelium erklärt und Jesus als Messias vorgestellt wurde.

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Datum: 22.06.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / oneforisrael.org

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