Kolumbiens Präsident fordert internationale Truppe gegen Drogen

Alvaro Uribe

Buenos Aires (epd). Zur Bekämpfung des Drogenhandels hat der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe einen ähnlich starken Militäraufmarsch der USA wie gegen den Irak gefordert. Der Drogenhandel stelle "eine größere Bedrohung für die Welt" dar als "das Problem mit dem Irak", sagte Uribe nach Berichten lateinamerikanischer Zeitungen vom Donnerstag bei der Amtseinführung des ecuadorianischen Präsidenten Lucio Gutierrez in Quito.
Uribe forderte, dass sich die Streitkräfte der lateinamerikanischen und europäischen Länder mit den USA verbünden müssten, um auf dem Atlantik und dem Pazifik Drogen abzufangen, die Kolumbien verlassen. Er schlug vor, zu Wasser und zur Luft eine multilaterale Eingreiftruppe gegen den Drogenhandel und den Terrorismus in Kolumbien zu bilden, die von den USA geführt werden solle.

Kolumbien ist nach Ansicht der US-Regierung der größte Kokainproduzent der Welt. Im Jahr 2000 gewährte die US-Regierung dem Land im Rahmen des "Plan Colombia" 1,3 Milliarden US-Dollar, davon zum größten Teil Militärhilfe. Später genehmigte die US-Regierung, dass die damit angeschafften Waffen auch gegen die Guerilla eingesetzt werden dürfen.

In Kolumbien herrscht seit mehr als 30 Jahren ein blutiger Bürgerkrieg. In den 90er Jahren fielen den Kämpfen zwischen Armee, linksgerichteten Guerillagruppen und rechtsextremen Paramilitärs 40.000 Menschen zum Opfer, zumeist Zivilisten.

Datum: 18.01.2003
Quelle: Epd

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