‚Nein zum Krieg‘ und ‚Nein zum Egoismus‘

Papst

Rom - Papst Johannes Paul II. hat die politischen Führer der Staaten ermahnt, die Menschheit vor dem drohenden Abgrund eines Krieges zu bewahren. In einer dramatischen Rede an alle beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter sagte der Papst am Montag im Vatikan, die Politiker müssten "Nein zum Krieg" und "Nein zum Egoismus" sagen, damit nicht ganze Völker oder gar die gesamte Menschheit in einen Abgrund versinke.

Das Kirchenoberhaupt betonte, noch nie habe die Menschheit so deutlich wie in dieser Zeit gespürt, wie prekär die Lage der Welt sei. Als erste aktuelle Bedrohung der Menschheit nannte der Papst den weltweiten Terrorismus, der viele Menschen in Angst versetze. Diese "hinterhältige" Form der Gewalt sei fähig, jederzeit und überall zuzuschlagen.

Als weiteren Punkt erwähnte er das "ungelöste Problem des Nahen Ostens mit dem Heiligen Land und Irak", sowie einzelne Konflikte in Südamerika und Afrika. Trotz dieser Bedrohung warnte Johannes Paul II. vor einem allgemeinen Pessimismus. "Alles kann anders werden. Es hängt von jedem von uns ab", betonte der Papst.

Als Voraussetzungen für eine Bewältigung der weltweiten Krisen nannte der Papst eine Reihe von Grundsatzentscheidungen, zu denen die Bürger und ihre politischen Führer aufgerufen seien. Dazu gehöre die Respektierung des Rechts, die Pflicht zur Solidarität und ein Nein zur Zerstörung des menschlichen Lebens. Der Krieg sei stets eine "Niederlage für die Menschheit", betonte der Papst und fügte hinzu, er denke dabei an "jene, die noch immer auf Atomwaffen vertrauen" und an die zahlreichen Konflikte, in denen Menschen als Geiseln der Gewalt gehalten würden.

Datum: 15.01.2003
Quelle: Kipa

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