Kein religiöser Gegensatz in der Elfenbeinküste?

Bischoff Paul-Simeon Ahouanan Djro

Yamoussoukro - Mit dem stärkeren und ausgewogeneren Engagement der früheren Kolonialmacht Frankreich hat eine politische Lösung des Konflikts im westafrikanischen Staat mehr Chancen. Der Bischof der Regierungsstadt Yamoussoukro, Paul-Simeon Ahouanan Djro, erhofft sich durch die Vermittlung Frankreichs Frieden. Die Regierung der Côte d'Ivoire hat sich den Forderungen der verschiedenen Rebellenformationen nach politischen Zugeständnissen bisher verweigert. Die für den 15. Januar geplanten Friedensgespräche in Paris könnten erfolgreicher seien als die bisherigen Vermittlungsbemühungen, erklärte der Kirchenführer in einem Zeitungsinterview. Das Wichtigste sei zunächst, dass alle Seiten den auf Druck Frankreichs ausgerufenen Waffenstillstand einhielten.

Laut Ahouanan Djro kommt es im Konflikt in der Elfenbeinküste nicht auf die Religion an (auch wenn der Haupt-Rivale von Präsident Gbagbo ein Muslim ist und sich die fremdenfeindlichen Massnahmen der Regierungstruppen sich regelmässig gegen Muslime aus den Nachbarstaaten richten). Es gebe brüderliche Solidarität zwischen Katholiken und Muslimen, die gemeinsam für den Frieden arbeiteten. So habe es in Yamoussoukro gemeinsame Gebetsveranstaltungen sowohl in der Moschee als auch in der Basilika gegeben. Auch in Abidjan hätten zu Silvester Muslime und Katholiken gemeinsam gebetet. (Kipa)

Datum: 09.01.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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