Hilfsorganisationen: Kampfansage gegen Menschenhandel

Frauenhandel

Paris. Hilfsorganisationen aus ganz Europa haben dem wachsenden Menschenhandel aus Osteuropa den Kampf angesagt. Bei einer am Wochenende in Paris zu Ende gegangenen Tagung forderten sie von den europäischen Regierungen Massnahmen gegen die kriminellen Netzwerke, die Kinder und Frauen den früher kommunistischen Staaten zur Prostitution in den Westen schleusen.

Bei der Tagung, an der auch hohe Vertreter der französischen Justiz und der Polizei teilnahmen, wurde ein verstärkter Informationsaustausch über Täter und Opfer sowie eine Zusammenarbeit mit den Botschaften der Herkunftsländer vereinbart. Ausserdem wurden die Regierungen aufgefordert, mögliche Aussteiger und Zeugen besser zu schützen und sie vor der Ausweisung zu bewahren. An dem Treffen nahmen Hilfsorganisationen insbesondere aus Russland, Ungarn, Bulgarien, Moldawien, der Slowakei und Italien teil.

Von eigenen Verwandten verkauft

In immer neuen Wellen seien im Verlauf der 90er Jahre junge Frauen aus den unter wirtschaftlichen Problemen leidenden mittel- und osteuropäischen Ländern nach Italien geschleust worden. Sie würden vielfach von einer kriminellen Bande an die nächste verkauft. Yuneu Aliona von der moldavischen Hilfsorganisation "Rettet die Kinder" erklärte, mindestens 12000 Kinder und Frauen aus ihrem Land seien von kriminellen Schleuserorganisationen zur Prostitution gezwungen worden. Sie würden teilweise von engen Verwandten für 800 bis 5000 Dollar verkauft und unter dem Vorwand, als Haushaltshilfe oder als Kindermädchen zu arbeiten, nach Westen gelockt.

Datum: 10.09.2002
Quelle: Kipa

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