Das Schlüsselerlebnis erfolgte in der Kirche

«Herr, was ist meine Aufgabe?», fragte Tom Matousek vor rund zehn Jahren in seinem geparkten Wagen. Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete er seit mehreren Jahrzehnten in Firmenjobs, während er die frühen Morgenstunden nutzte, um seinen Malstil zu entwickeln. In den folgenden Jahren wuchs das Interesse an seiner Arbeit. Er lernte den legendären Disney-Autor Marty Sklar kennen, der bald zu seinem Förderer wurde.

Er malt Disney-Charaktere

Dies hat sich nun ausgezahlt: Er konnte seine Werke dem Geschäftsführer der Disney-Abteilung «Disney Fine Art» vorstellen. 2016 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Unternehmen und gehört nun zu den wenigen Künstlern, welche einmalige Versionen von Disney-Charakteren fertigen dürfen, die weltweit in Galerien verkauft werden.

Disney entscheidet jeweils nach Vollendung eines Werks, ob dieses als Einzelstück bestehen bleibt oder als limitierte Edition gleich mehrfach verkauft wird.

«Alles muss eine Bedeutung haben»

Tom Matousek malt selbst abstrakt; beim Betrachten anderer Kunst dieser Stilrichtung befinde er öfters, dass ein Werk wenig Sinn macht. «Bei meinen Werken muss alles eine Bedeutung haben.» Typisch für ihn sind Formen und Farben, die aus der Nähe Einzelstücke sind, aus der Distanz betrachtet entpuppt sich dann ein Gesamtbild.

Sein Pastor Jeff Reed sehe Kunst als einen Teil der Anbetung. Manchmal nutze er seine Werke in einem Gottesdienst. Dazu Matousek: «Kürzlich zeigte er, wie ein einzelnes Bild entsteht und wie am Ende alles sichtbar wird.» Mit dieser Analogie habe er die Unterschiedlichkeit jedes einzelnen Menschen aufgezeigt und darauf hingewiesen, dass das Gesamtbild nicht komplett sei, solange nicht jeder an seinem Platz eingebunden wird. «Als Leib Christi trägt jedes Mitglied seinen Teil bei und wir müssen alle zusammenarbeiten.»

In der Gemeinde entdeckt

Schon lange bevor Tom Matousek von Disney entdeckt wurde, malte er gelegentlich für den Gottesdienst. «Ich interpretierte ein Gedicht von Jeff in abstrakter Weise. Dann brachte ich das Bild in die Kirche und erklärte es ihm. Es ging um die Dreieinigkeit und weiteres...»

Toms Frau Krisk erinnert sich, dass damals eine Frau aus dem Gospel-Chor zugehört hatte. «Ich fragte sie, ob sie Kunst mag und sie sagte, dass sie vor ihrer Pensionierung Lehrerin gewesen sei und mehrere Abschlüsse in Kunst gemacht habe. Und sie hielt fest: ‘Wohl hundert Leute hätten versuchen können, dies mit einem Gemälde auszudrücken und sie wären dem Ganzen nicht nahe gekommen – doch er (Tom) hat es geschafft!’» Dann wandte sie sich zu Tom: «Ich weiss nicht, was du tust, aber du bist berufen zu malen!» Dies war ein Schlüsselerlebnis: «Dieses nicht verlangte Lob von jemandem, der sich wirklich auskennt, war für mich der Wendepunkt.»

Morgenstund hat Farbe im Mund

Und so begann Tom m,ium vier Uhr in der früh, noch bevor die Kinder aufstanden, mit dem Malen. «Als ich den Wecker hörte, wollte ich zuerst nicht raus. Doch bald wurden die Frühschichten zu einer ganz besonders kreativen Zeit.»

Und so begann die Laufbahn des Tom Matousek, der heute ein beliebter Disney-Maler ist. Er sagt selbst: «Ich bin kein Redner, doch ich kann Malen. Kunst öffnet Türen. Wenn die Tür offen ist, ist es wunderbar zu sehen, was Gott tut.»

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