So haben die Leviten den Jazz erfunden
«Wenn man keine Worte mehr findet, um etwas auszudrücken, dann fängt die Musik an. Wahrscheinlich ist sie uns deshalb gegeben», analysiert Musiker und Produzent Lothar Kosse. Gespielt habe man aus Freude an Leben und Kreativität. «Im Alten Testament wird das interessanterweise genauso beschrieben. Die Leviten, praktisch die 'Profimusiker' in Israel, 'prophezeiten' oder anders übersetzt 'sie spielten geisterfüllt auf ihren Instrumenten'. Das ist wahrscheinlich die ursprüngliche Idee des Jazz und aller improvisierten Musik.»
«Alles hat seine Zeit»
Manche der Melodien seien ihm zugeflogen. Lothar Kosse (53) nennt ein Beispiel: «Wir waren beim Soundcheck vor einem Worship-Konzert, und ich habe einfach angefangen, eine kleine Akkordmelodie vor mich hin zu spielen, die mir in dem Moment gerade eingefallen war. Die Band ist dann spontan mit eingestiegen, und je länger wir spielten, desto schöner wurde die Musik. Wir haben so eine ziemlich lange Zeit improvisiert, einfach weil es so schön war. Die Zuhörer kamen schon rein, und irgendwie entstand eine wunderbare Atmosphäre, die für alle im Raum sehr besonders war. Der Soundcheck war eigentlich viel intensiver als das Konzert selbst.»
Alles habe seine Zeit. Das einfache, schlichte Lied. Und auch die freie Improvisation. «Die Musik kommt von Gott, und sie geht zu Gott. Und es gibt unzählige Formen und Weisen, sich ihm gegenüber auszudrücken. Das ist doch auch das Schöne an der Musik und an der Anbetung.»
Datum: 29.08.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch