UNO-Tag der Familie

Die Freiwilligenarbeit der Familien muss sichtbarer werden

Väter und Mütter leisten in der Schweiz unbezahlte Arbeit in der Familie und als Freiwillige, die einen Wert von mindestens 370 Milliarden Franken hat. Daran erinnert Pro Familia Schweiz aus Anlass des UNO-Tags der Familie.
Ein Familienbild: Legende: Der UNO-Tag der Familie rückt die Anliegen der Familien ins Bewusstsein.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündete in ihrer Resolution 47/237 vom 20. September 1993, dass am 15. Mai jedes Jahr der Internationale Tag der Familie gefeiert werden soll. Pro Familia Schweiz (PFS) hat den diesjährigen Fokus auf die freiwillige Arbeit im ausserfamilialen Bereich gelegt. Sie würdigt damit Väter und Mütter, die sich zum Wohle der Kinder und der Familien engagieren: zum Beispiel für den Junioren-Fussballclub, den Schwimmkurs der Kids, im Schullager, im Mütterzentrum der Gemeinde oder in Elternräten, Elternvereinigungen. «Familien, Jugendliche, Eltern aber auch Grosseltern erbringen wertvolle und unverzichtbare gesellschaftliche Leistungen, ohne die unsere Gesellschaft höchstwahrscheinlich nicht funktionieren würde», schreibt PFS.

Ohne Freiwilligenarbeit wäre unser Land um vieles ärmer!  

Jede vierte Person in der Schweiz engagiert sich ehrenamtlich. Eine Mehrheit der Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen, haben gleichzeitig Familienverpflichtungen. Wenn man zum ausserfamiliären ehrenamtlichen Engagement auch die unbezahlte Arbeit addiert, die von Vätern und Müttern in der eigenen Familie und in ihrer Herkunftsfamilie geleistet wird, steigt der monetäre Wert der gesamten geleisteten unbezahlten Arbeit auf mehr als 370 Milliarden Franken jährlich. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft.

Gesellschaft lebt vom Geben und Nehmen

Ein grosser Teil der Freiwilligenarbeit wird in Familienorganisationen, Elternorganisationen, in Mütter- und Familienzentren geleistet. Ausserhäusliche Freiwilligenarbeit setzt laut PFS mindestens zwei Dinge voraus: Das Bewusstsein, dass die Qualität des Lebens in einer Gesellschaft nicht durch Nehmen, sondern vor allem durch Geben erhöht wird – und die Bereitschaft, einen Teil der persönlichen Zeit für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Gerade dieser Zeitfaktor spiele eine immer wichtigere Rolle und hindere manche daran, sich zu engagieren. Denn in der heutigen Wissens- und Technologiegesellschaft hätten sich die Zeitmuster völlig verändert. «Viele Menschen kennen keine klaren Rhythmen mehr. Oft drängt die Berufszeit oder auch die öffentliche Zeit in die Privatzeit hinein», so Pro Familia. Dies sei eine Folge des Einzugs ins digitale Zeitalter: «Wir erleben einerseits die technische Beschleunigung, angetrieben durch den ökonomischen Motor, und andererseits die Beschleunigung des sozialen und demographischen Wandels.»

Diese Kombination setze die Menschen vermehrt unter Druck, denn es gelte, die verschiedenen Lebensentwürfe – Beruf, Partnerschaft und Familie - zu vereinbaren. «Diese doppelte Beschleunigung bleibt nicht ohne Folgen für den Einzelnen und für die Gesellschaft», so Pro Familie. «Wollen wir aber als Gesellschaft weiterhin einen Teil der verfügbaren Zeit des Einzelnen zur Erbringung von unbezahlbaren, unabdingbaren und wertvollen Dienstleistungen in Institutionen und Vereinen beanspruchen, müssen wir Rahmenbedingungen schaffen», so PFS. Der Stellenwert dieser Ehrenamtlichkeit und die Bedeutung der Freiwilligkeit für die Gesellschaft sollten sichtbarer werden. «Nur so können wir der Förderung von Freiwilligenarbeit in allen Sozialschichten und während dem ganzen Erwachsenenleben zu dem ihr gebührenden Stellenwert verhelfen», schreibt der Dachverband zahlreicher Familienorganisationen in der Schweiz.

Datum: 15.05.2011
Autor: Fritz Imhof

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