Ein Kind, eine Stimme

Mehr politisches Gewicht für Eltern

Die Zukunft der Demokratie (Herrschaft des Volks) hängt daran, dass im Staatsvolk genügend Menschen nachwachsen. Eltern müssen darum mehr politischen Einfluss bekommen, sagt der deutsche Verfassungsrechtler Paul Kirchhof. Jedem Kind soll auch politisch eine Stimme zukommen; die Eltern hätten es während seiner Minderjährigkeit ausüben.
Paul Kirchhof

Paul Kirchhof, der früher dem deutschen Bundesverfassungsgericht angehörte, hat in einem Interview mit der Zeitschrift der CSU-nahen Hanns Seidel Stiftung zu einem „elementaren Umdenken" gemahnt. „Wenn gegenwärtig in Deutschland zu wenige Kinder geboren werden, ist dies der wichtigste Krisentatbestand." Die von der Politik über alles andere gestellten Anliegen wie Wirtschaftswachstum und Konkurrenzfähigkeit sind laut Kirchhof hinter die Bedürfnisse junger Eltern und ihrer Kinder zurückzustellen.

Wahlrecht für Kinder

Eltern gäben dem Generationenvertrag mit ihren Kindern einen Schuldner, darum hätten seine Sozialversicherungen „auch in der Rente als erstes die Eltern zu berechtigen". Das Wahlrecht, fordert Kirchhof, habe anzuerkennen, „dass ein Kind ein Mensch ist, der demokratische Grundsatz ‚Ein Mensch, eine Stimme‘ deshalb auch dem Kind ein Wahlrecht gibt, dieses allerdings bis zu seiner Volljährigkeit von den Eltern pro Elternteil mit einer halben Stimme je Kind ausgeübt wird." Damit gewinne die Familie in der Demokratie wieder Gewicht.

Link zum Thema: Das ganze Interview mit Paul Kirchhof in «Politische Studien»

Datum: 14.11.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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