Zwiespältige Worte

Obama und die amerikanische Familie

In seinem Aufruf zum Nationalen Familientag, dem 28. September, hat US-Präsident Barack Obama auch homosexuelle Paare explizit erwähnt. Er schrieb: „Amerikanische Familien aller Lebensstile haben uns immer wieder gelehrt, dass Kinder, die in einem Zuhause mit Liebe und Fürsorge aufwachsen, fähig sind, negatives Verhalten abzulehnen und ihr höchstes Potenzial zu erreichen. Ob Kinder von beiden Eltern, einem alleinstehenden Elternteil, Grosseltern, einem gleichgeschlechtlichen Paar oder einer Betreuerin (guardian) aufgezogen werden: Familien ermutigen uns, unser Bestes zu geben, und befähigen uns, Grosses zu erreichen."
Culture Wars: Die Amerikaner erwarten von ihrem Präsidenten, dass er ihre Werte vertritt.

Der demokratische Präsident will am 10. Oktober am jährlichen Tagungsessen der „Human Rights Campaign" in Washington sprechen. Die Organisation ist die stärkste Homosexuellen-Lobby des Landes. Ihr Präsident Joe Solmonese zeigte sich geehrt und betonte, Obama habe die Nation aufgerufen, Lesben, Schwule, Bisexuelle und Menschen mit Geschlechterumwandlung als Brüder und Schwestern anzunehmen. Der Präsident hatte im Juni von der Bundesregierung verlangt, dass homosexuelle Partner von Bundesangestellten besser gestellt werden. Die Organisationen der Homosexuellen fordern von Obama weitere Schritte zu ihren Gunsten.

Ein Skandal als offene Wunde

Derweil treibt der Streit um Obamas Ehrung durch die renommierte katholische Notre Dame University im Mai US-Katholiken weiterhin um. Der Erzbischof von Denver Charles Chaput hat in einem Aufsatz dem Schweizer Kardinal Georges Cottier widersprochen, der in Obamas Rede an der Universität den Versuch gesehen hatte, gemeinsamen Boden in der Abtreibungsfrage zu finden.

Chaput schrieb in der italienischen Zeitung „Il Foglio", der Präsident sei an seinen Taten, nicht an seinen Worten zu messen. Obama habe sich nicht in dem Mass im Einklang mit der katholischen Lehre befunden, wie Cottier dies annehme. „Es gibt keine ‚soziale Gerechtigkeit‘, wenn die Jüngsten und Schwächsten unter uns legal getötet werden können. Gute Programme für die Armen sind lebenswichtig, aber sie können nie diese grundsätzliche Verletzung der Menschenrechte entschuldigen", schrieb Chaput.

Laut Chaput verletzte die Universität bischöfliche Richtlinien von 2004, wonach Politiker nicht zu ehren sind, die "in schwerwiegenden Angelegenheiten die Lehre der Kirche abgelehnt haben ". Der Skandal von Obamas Auftritt - ihm wurde ein Ehrendoktor der Rechte verliehen - sei nicht aus dem Weg geräumt.

Links zum Thema:
Obamas Aufruf zum Familientag 
Erzbischof Chaput zu Obamas Ehrung

Quelle: Livenet / LifeSiteNews

 

 

Datum: 09.10.2009

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