Warsi über London-Attentäter

«Er war schon gewalttätig, bevor er Muslim wurde»

Die bekannte frühere britische Ministerin für Glaubensfragen, Sayeeda Warsi, hat im Fall des Attentäters von Westminster jetzt vor vorschnellen Verallgemeinerungen gewarnt. Khalid Masood sei bereits gewalttätig gewesen, bevor er Muslim wurde.
Freiherrin Sayeeda Warsi
Der Attentäter Khalid Masood von Westminster wurde durch Schüsse tödlich verwundet.

«Was wir in der letzten Woche bei dem Terror-Angriff beobachtet haben, war unglaublich schwierig vorauszusagen», erklärte Warsi in einem Gespräch mit BBC. «Hier haben wir einen Mann, der in einer christlichen Familie geboren wurde; er hatte es ziemlich komfortabel, lebte scheinbar ein recht gutes Leben und war beliebt. Dann glitt er in die Kriminalität ab und konvertierte erst viel später zum Islam. Also war er schon als Christ gewalttätig, lange bevor er zum gewalttätigen Muslim wurde.» Und sie ergänzte: «Ich bin nicht sicher, dass irgendjemand seiner Freunde oder sogar seine eigene Familie es wissen konnte, dass er solch eine extreme Tat begehen würde.»

15 bis 28 Kennzeichen

Warsi erklärte im Interview, dass die Terrorforschung zwischen 15 und 28 Kennzeichen und Hinweise kennt, die Menschen tragen, die eine potentielle Bedrohung darstellten. Sie stellte auch klar: «Muslimische Leiter wissen, wer solche Leute sind. Und sie kennen sie nicht nur, sondern sie dulden sie auch und geben ihnen Schutz.» Dennoch sei der Prozess, wie ein Mann wie Masood zu einem tödlichen Terroristen wird, nicht so einfach und gradlinig, wie es manchmal dargestellt wird.

Masood war in der letzten Woche mit dem Auto in der Nähe der Parlamentsgebäude in London in eine Menschenmenge gerast und dann mit einem Messer in das Gebäude gestürmt. Fünf Personen starben und 50 wurden verletzt.

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Datum: 31.03.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Times

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