"Jedes Klonen von Menschen ächten!"

C. Ben Mitchell, Senior Fellow, The Center for Bioethics and Human Dignity

Deerfield - Das von der US-Kommission für Bioethik vorgeschlagene vierjährige Moratorium für das so genannte ‚therapeutische Klonen' ist sehr problematisch. Der evangelikale Bioethiker C. Ben Mitchell vermisst in der Empfehlung des Gremiums, das Präsident Bush berät, eine klare Linie: "Wenn wir das Klonen von Menschen nicht in allen Formen verbieten, wo werden wir künftig die Grenzlinien ziehen können? Wir erhofften uns von dieser Kommission ethische Führung, nicht dass sie die Verwirrung spiegelt, die in unserer Kultur herrscht. Wir brauchten eine prophetische Stimme, nicht einen moralisch zweideutigen Kompromiss."

C. Ben Mitchell bezeichnet in einem Online-Kommentar der Baptist Press die Unterscheidung der Kommission zwischen ‚Klonen zur Erzeugung von Kindern' und ‚Klonen für biomedizinische Forschung' als unzulässig. "Beide Formen des Klonens sind reproduktiv, indem geklonte menschliche Embryonen produziert werden sollen - entweder für die Laborforschung oder für die Einpflanzung in eine Gebärmutter. Da menschliche Embryonen menschliche Wesen sind in jedem Sinn des Wortes, müssten beide Arten von Klonen gesetzlich geächtet werden. Lebende menschliche Embryonen für Forschungszwecke zu brauchen, ist nicht mit dem Gewissen zu vereinbaren."

Im pragmatischen Umfeld der US-Gesellschaft betont Mitchell, dass man das Klonen nicht deshalb ablehnen sollte, weil es (derzeit noch) unsicher sei. "Wenn das Klonen von Menschen so sicher wäre wie die natürliche Zeugung, würden wir es akzeptieren? Nein, unter keinen Umständen! Unsere Gründe gegen das Klonen von Menschen - ob zur Nutzung als Versuchswesen oder zum Austragen - sind moralisch und theologisch, nicht pragmatisch."

Der Bioethik-Professor an der Trinity Evangelical Divinity School in Deerfield bei Chicago spricht sich für Druck auf den US-Senat aus. Dieser soll alle Formen des Klonens sogleich verbieten, wie dies das Repräsentantenhaus bereits getan habe. Die unentschiedenen Senatoren sollten zu wissen bekommen, dass man ihre Stimme fürs Klonen im anstehenden Wahlkampf quittieren werde. Laut Mitchell müssen "Christen das tun, worin die Ethik-Kommission versagt hat: dem Senat unmissverständlich klar machen, dass wir uns mit weniger als einem umfassenden Verbot des Klonens von Menschen nicht zufriedengeben."

Die von Präsident Bush im Januar eingesetzte Kommission hatte sich letzte Woche mit 10 zu 7 Stimmen für das Moratorium ausgesprochen. Die Minderheit hatte ‚therapeutisches Klonen' (das Erzeugen von menschlichen Embryonen allein zum Zweck, mit den Zellen Forschung zu betreiben in der Hoffnung, einmal Krankheiten zu heilen) ausdrücklich befürwortet.

Quelle: Baptist Press, Livenet

Datum: 17.07.2002

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