Können Sie noch lachen?
Es geht nicht darum, dass wir zu Witze-Erzählern werden. In manchen Gruppen gibt es solche Menschen, die zu allem und jedem einen mehr oder weniger witzigen Spruch haben. Oft sind sie nicht bei sich selbst, machen Witze auf Kosten anderer und gebrauchen den Witz vielleicht sogar als Waffe gegen andere.
Humor hat aber viel mit unserer Einstellung zu uns selbst zu tun. Wer einen Witz macht, der tritt einen Schritt zurück, und der nimmt einen anderen Blick auf die Sache ein.
Mal über sich lachen
Über ein Missgeschick, das einem passiert, kann man sich ärgern oder auch lachen. Wenn wir das Portemonnaie oder den Schlüsselbund im Kühlschrank wiederfinden, können wir denken, wie doof wir doch sind. Oder wir lachen einfach mal über unser Missgeschick, auch wenn es uns viel Zeit und Stress gekostet hat.
Das Leben kann voller Komik, Zufälligkeiten und Missverständnissen sein, über die man sich aufregen oder über die man schmunzeln kann. Sicherlich geht es nicht in jeder Situation, aber manchmal könnte man auch darüber lachen, anstatt sich aufzuregen oder zu schimpfen.
Fröhlich, ohne viel zu haben
Es ist schon ein Phänomen, dass ausgerechnet wir Menschen in den satten und wohlhabenden Westen so wenig lachen. Schaut man sich die Menschen in ärmeren Ländern an, dann kann man sehen, dass sie viel mehr lachen, viel mehr lächeln und sich viel mehr freuen. Wir scheinen das verlernt zu haben.
Beispiel für Situationskomik
Man muss aufpassen, dass das Gegenüber auch merkt, dass es um einen Witz geht. Wenn das nicht der Fall ist, entstehen Missverständnisse, die unangenehm sein können. Ein Beispiel: Da ist ein Mann, der einer älteren Frau helfen will, als sie ihren Einkaufswagen am Supermarkt aus der Einkaufswagenschlange herausziehen will. Er hilft ihr, packt kräftig zu und schon ist der Wagen draussen. Die ältere Frau steht irritiert und wortlos da, bis sie dann endlich sagt: «Ich wollte den Wagen doch rein- und nicht rausschieben.» Darauf muss der hilfsbereite Mann laut lachen.
Buch zum Thema:
Humor – die längst vergessene Arznei
Datum: 20.08.2012
Autor: Norbert Abt