In Bern, Genf und Zürich

500 beteiligten sich am Flashmob für verfolgte Christen

Gleich in drei Städten gingen gestern insgesamt 500 Menschen für verfolgte Christen auf die Strasse. Mit Flashmobs, Schweigemärschen und kreativen Aktionen machten sie am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, in Bern, Genf und Zürich auf die Lage der Unterdrückten aufmerksam.
Verfolgung.jetzt-Aktion in der Bahnhofstrasse Zürich
Aktion Verfolgung.jetzt
Patrick Schäfer (Leiter Open Doors Deutschschweiz) hält eine Ansprache beim Flashmob in Bern.

Angenehm überraschte schauten die Besucher des Berner Weihnachtsmarkts auf dem Waisenhausplatz um sich, als plötzlich mitten unter ihnen wie aus dem Nichts heraus mehr als hundert Menschen die Hymne «Amazing Grace» zu singen begannen.

Doch die Idylle währte nicht lange. Nach der ersten Strophe legten sich mehr und mehr der Sänger auf den Boden, bis nach drei Versen nur noch ein Mann stehen blieb: Patrick Schäfer, OK-Präsident von «verfolgung.jetzt», der Arbeitsgruppe, welche diese Aktion organisiert hat. Er erklärte den verdutzt stehen gebliebenen Passanten, wie namentlich in Irak und Syrien die Christen nach und nach zum Verstummen gebracht werden.

Eindrückliche Strassenszenen

Auch in den beiden anderen Städten Genf und Zürich war einiges los: Mit Kerzen zogen um 19 Uhr insgesamt mehrere hundert Teilnehmer durch die Strassen. Mit diesem «lauten» Schweigen verliehen sie den Glaubensverfolgten eine unübersehbare Stimme. In Bern fanden anstelle des Schweigemarsches verschiedenste Aktionen statt, die auf die Situation der Christen in Syrien und Irak hinwiesen.

So wurden beispielsweise manche mit Handschellen durch die Strasse geführt und ein Mann an eine Laterne gekettet. Begleitpersonen verteilten Flyer und erklärten die Lage in Nahost. Andere zeichneten mit Strassenzeichen das arabische Zeichen für «N» auf den Boden – denn dieses Symbol bringt der IS an Häusern von Christen an, um diese für spätere Angriffe zu kennzeichnen. Dieser Buchstabe ist deshalb nun bei Christen weltweit zum Zeichen der Solidarität für die verfolgten Mitchristen geworden.

Bewegte Passanten

Viele der Passanten zeigten sich in der Vorweihnachtszeit sichtlich bewegt, Anteilnahme und Betroffenheit der Angesprochenen war oft recht gross. Viele zeigten sich überrascht von der ungerechten Behandlung der Christen, welche ihre Heimat wegen ihres Glaubens verlassen mussten und nun als Flüchtlinge weiter diskriminiert werden.

Patrick Schäfer blickt auf eine gelungene Veranstaltung zurück: «Inmitten der Hektik in der Adventszeit bildeten unsere Aktionen einen grossen Kontrast. Viele hielten inne und schauten dem Schweigemarsch nach, beobachteten die unterschiedlichen Aktionen und nahmen die angebotene Informationsbroschüre gerne an. Diese Solidaritätsaktion hat mich wiederum bestärkt, dass wir nicht aufhören dürfen, uns mit den verfolgen Christen zu solidarisieren und auf die groben Menschenrechtsverletzungen hinzuweisen, die diese Menschen erdulden müssen.»

Sechs Werke waren dabei

2013 wurde erstmals ein solcher Aktionstag in Zürich durchgeführt, damals beteiligten sich 70 Personen daran. Bei der letztjährigen Aktion in Bern wurden um die 400 Teilnehmer gezählt und diesmal waren 500 dabei. Das Organisationskomitee besteht mittlerweile aus Vertretern von sechs Werken. «Open Doors» und «Fingerprint» riefen die Bewegung ins Leben.

Unterdessen sind die folgenden Organisationen dazugekommen: «AVC Schweiz», «HMK – Hilfe für Mensch und Kirche», «Netzwerk Bern» sowie die «Schweizerische Evangelische Allianz» (SEA). Ideell mitgetragen wird «verfolgung.jetzt» zudem von der «Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit» (AGR) der «Schweizerische Evangelische Allianz» (SEA).

Video zur Verfolgung.jetzt-Aktion in Zürich (Facebook)

Zur Webseite:
Facebook-Seite von verfolgung.jetzt

Bilder der Aktionen

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Datum: 11.12.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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