Mutter war pornosüchtig

Sie suchte nach den perfekten Bildern

Perfekte Körper, perfekte Paare. Bek Curtis suchte nach Bildern, die sie nie fand. Die 33-jährige Australierin wurde süchtig nach Pornografie. Mit der Zeit wurde sie mit ihrem Körper unzufrieden. Und ihr Mann Jordan wünschte sich, mit ihr im Bett allein zu sein – ohne die Paare in ihrem Kopf.
Bek Curtis
Bek Curtis

«Frauen haben kein Problem mit Pornos … oder?», fragt die Australierin Bek Curtis (33) in ihrem Blog. Doch, können sie, erklärt sie an ihrem Beispiel. Während ihrer Teenager-Zeit war ihr das Internet noch nicht zugänglich. Und Mobiltelefone waren noch zum Telefonieren da, nicht um Textnachrichten, Fotos und Videos zu versenden. «Ich hatte keinen Zugang zur Pornografie und auch keine Kenntnis darüber. Die Pornografie war also kein Teil der Jahre, die mich formten.»

Ihre Neugier für Pornos entdeckte sie, nachdem sie und ihr Mann Jordan ein paar Jahre verheiratet waren. «Wir gingen nicht mehr in die christliche Gemeinde, unsere Beziehung zu Gott wurde nahezu inexistent. Unser Freundeskreis fand, Pornos schauen sei keine grosse Sache, sondern etwas, das 'alle' tun.»

Nichts der Fantasie überlassen

Bek Curtis wusste, dass Pornografie in Jordans Leben eine grosse Rolle gespielt hatte, bevor die beiden zusammen waren. Doch das Wissen irritierte Bek, machte sie wütend und neidisch. «Ich habe mich übergangen gefühlt. In meiner 'grossen Weisheit' dachte ich, es wäre eine fabelhafte Idee, Pornografie in unsere Ehe einzubauen. Wir waren solid, unser Sexleben aktiv, es konnte also einfach die Leidenschaft steigern, wo war das Problem?»

Überraschenderweise gefiel Jordan der Gedanke nicht. «Er hat wohl eine Falle geortet. Welche Frau würde schon ihren Mann ermutigen, gemeinsam Pornos zu schauen.» Doch schliesslich willigte er ein. Porno sei anders gewesen, als sie es sich vorgestellt habe. Die Körper seien «perfekt» gewesen, die Positionen, die Akrobatik. Und dann die Nahaufnahmen. Nichts wurde der Fantasie überlassen.

Sucht nach Bildern

«Es gab da keine Küsse, keine Intimität, keine Liebe sondern nur animalische Sex-Akte. Doch ich schluckte den Köder.» Jordan bettelte mit der Zeit, dass sie ins Bett kommen würden. «Und zwar nur wir beide und nicht all die Paare, die mein Interesse geweckt hatten. Doch ich konnte und wollte nicht aufhören.»

Bek suchte weiter, nach dem perfekten Körper, dem perfekten Paar, dem perfekten Bild. «Ein Bild, das ich nie finden konnte.» Das Suchen wurde zur Droge. Wenn Jordan am Arbeiten war, suchte sie nach der perfekten Frau, um sie ihm zeigen zu können. «Er hatte sie verdient, nicht mich. Diese Suche wurde zum bizarren Akt der Selbstabscheu und Selbstbestrafung.» Auch auf der Strasse habe sie Frauen angeschaut. «Ich fragte mich, ob sie im Bett passiv oder dominant sind. Was würden sie dort tun, was nicht. Hatten sie Body-Piercings oder Tattoos? Schamhaare?» Sie habe sich sexuell nicht von Frauen angezogen gefühlt, sondern die gesehenen Bilder hätten ihr Denken verändert.

Konsequenzen sind geblieben

Heute ist Bek nicht mehr süchtig. Es verlange sie nicht mehr danach, Pornos zu sehen und auch die Bilder seien nicht mehr im Kopf. Dank Gottes Hilfe konnte sie das Problem überwinden. «Mein Gott ist ein Gott der Freiheit.» Dennoch habe sie immer wieder neu den Entscheid zu treffen, ihre Gedanken nicht mehr wandern zu lassen. «Ich muss immer noch wählen, keine Artikel, Links oder Videos mit fraglichem Inhalt anzuklicken. Und ich muss immer noch wählen, Männer und Frauen so zu sehen, wie Gott sie sieht. Als Menschen, die nach seinem Ebenbild geschaffen wurden.»

Geblieben sei auch, dass das Bild, das sie vom eigenen Körper hat, schlecht ist. «Es gibt einen Grund, warum das Vergleichen ein gefährliches Spiel ist. Ich habe Freiheit, aber ein paar Konsequenzen sind geblieben.»

Das Geschenk

Verheiratet zu sein sei manchmal schwierig, sagt Bek Curtis. «Da ist nicht immer ein weisser Zaun und ein Blumenfeld. Manchmal ist es auch Steppe und Stacheldraht. Aber das Privileg mit jemandem ein Fleisch zu sein, der einem total liebt und auch in schweren Zeiten zu einem steht – das ist ein Geschenk, das vollständig erfüllt und nicht durch Bilder der Lust abgewertet werden sollte.»

Dies wolle sie auch Kindern und Jugendlichen weitergeben. «Gott ist ein Gott, dem man sich anvertrauen kann. Und er liebt es, wenn er einem helfen kann, einen Weg aus den Problemen zu finden, mit denen man im Leben kämpft. Dazu gehört, ihn in unsere schwierigen Situationen einzuladen.»

Datum: 21.08.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Charisma News

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