Deborah Rosenkranz

«Ein Gebet kann dein Leben retten»

«Es ist mein absolutes Herzensprojekt», beschreibt die Sängerin Déborah Rosenkranz im Interview mit Livenet ihr jüngstes Album «Wildheart». Die Songs gehen tief; in einem Titel berichtet die Künstlerin über ihre Heilung und den Weg aus der Essstörung.
Déborah Rosenkranz
Albumcover «Wildheart»

Livenet: Déborah Rosenkranz, was muss man über Ihr neues Album «Wildheart» wissen?
Déborah Rosenkranz:
Schon alleine der Titel «Wildheart» steht für jemanden, der durch grossen emotionalen Schmerz gegangen ist, dessen Herz aber stärker denn je schlägt. Es ist mein absolutes Herzensprojekt. Auch wenn ich bekannt dafür bin, extrem ehrlich zu meinem Publikum zu sein, glaube ich, dass «Wildheart» noch eine Stufe tiefer geht. Ich selbst habe im Prozess des Schreibens der Lieder einiges erlebt, das nicht immer nur schön gewesen ist. Doch gerade da habe ich aufs Neue erleben dürfen, was für ein Geschenk es ist, wenn man weiss, dass man niemals alleine ist. Gott ist es, der mir meine wahre Identität gibt.

Lieder wie «You’re worth it», «Winner» und auch «Live it» sind klare Aufrufe an die Hörerin oder den Hörer: «Du bist es wert! Lass keinen Tag sinnlos an dir vorüberziehen, ohne dass die Welt dein Lächeln sieht. Denn du machst einen Unterschied!»

Können Sie einen Song mit der Geschichte, die dahinter steckt etwas genauer vorstellen?
Ja, gerne. Hinter jedem einzelnen Lied verbirgt sich eine persönliche Geschichte von mir. Der Song «One Prayer» ist die Geschichte rund um meine Heilung aus der Essstörung und auch die Ermutigung an jeden einzelnen: «One Prayer, it can save YOUR life» – es kann auch Dein Leben retten! Mit dem dazugehörigen Videoclip durften wir international schon viele Awards gewinnen und es ist einfach grossartig zu sehen, wie es Kreise zieht. Menschen, die sonst weniger mit dem Glauben in Berührung kommen, sagen plötzlich: «Das mit dem Beten, das berührt mich, das könnte ich ja auch einmal ausprobieren.»

Was soll das Album auslösen?
Heute, am 14. Juni 2018, ist es soweit und das Album ist endlich auf iTunes und Co. erhältlich! Die Wildheart-Tour hat allerdings schon vor fünf Wochen begonnen. Ich habe mir gewünscht, dass das Album Selbstzweifel mit Selbstsicherheit ersetzt und dass die Hörer erkennen werden: «Wow, ich bin so gewollt und geliebt, wie ich bin!» Und noch mehr als das: «Ich bin zu noch mehr bestimmt und darf gross träumen; 'One Prayer' – ein Gebet kann alles verändern!» Und auch wollte ich aufzeigen, dass Schmerz und harte Zeiten dazugehören, dass wir aber niemals alleine sind und immer die Möglichkeit haben, zu Gott zu schreien. «You never let me go» ist der Song, der diese Situation beschreibt.

Welche Momente bewegen Sie besonders in Ihrem Wirken?
Das Feedback, das ich bis jetzt von den Konzertbesuchern erhalten habe ist so überwältigend. Zum Beispiel auch das von dem Partyfotografen, der zum Fotografieren kam und meinte: «Wow, ich wusste gar nicht, dass dieser Gott sich auch für meine Beziehungsprobleme interessiert und ich ihm wichtig bin!» – «Love again» ist übrigens der Song zu diesem Thema. Oder ich denke an das junge Mädchen, das sich das Leben nehmen wollte, mir dann aber schrieb, dass die Worte in den Songs sie davon abgehalten hätten. Das sind diese unbeschreiblichen Momente, in denen ich einfach nur aus tiefstem Herzen «Danke Gott!» sagen kann. Genau deswegen mache ich Musik.

Sie sind auch am CREA! Meeting auf St. Chrischona an diesem Weekend vertreten. Was ist Ihnen bei diesem Auftritt wichtig?
Ich freue mich sehr, auch beim CREA! wieder dabei sein zu können. Für mich sind das ganz wertvolle Möglichkeiten. Denn dort werden so wichtige Themen angesprochen, dies in einem Alter, in dem die Weichen für das Leben gestellt werden. Wenn junge Leute verstehen, was ihr Wert ist, können sie gestärkt ins Leben und in die turbulente Zeit des «Erwachsenwerdens» starten und als Vorbilder für andere gelten.

Sie ermutigen namentlich auch junge Frauen. Wie sieht dieser Teil Ihrer Arbeit aus?
Schon immer habe ich aufgrund meiner Arbeit mit Mädchen, die unter Essstörungen leiden, viele Zuschriften erhalten. Doch in den letzten zwei Monaten hat sich das gerade noch einmal verdoppelt. Ich bin sehr froh um das «Power2Be» in der Schweiz in Kaltenbach (ein therapeutischen Wohnheim für Mädchen mit Essstörungen, Anm. d. Red.),denn dort kann den Betroffenen auch professionell geholfen werden.

Ausserdem werde ich im September beginnen, ein Ministry aufzubauen, das mehrere Sparten abdecken soll. Von der Musik, meinen Büchern, bis hin zum Predigtdienst und dem Aufbau von Anlaufstellen für Menschen mit Essstörungen. Für mich ist es schon lang kein «das-mach-ich-noch-so-nebenher» mehr. Das grösste Geschenk ist für mich, wenn ich sehe, wie Menschen wieder neue Hoffnung in ihrer Hoffnungslosigkeit finden.

Ich freue mich sehr, mit dieser befreienden und bestärkenden Botschaft auf Tour sein zu dürfen. Ob in kleinen Gemeinden oder grossen Konzertsälen, die Botschaft bleibt die gleiche und kann überall Leben verändern!

Hier das Musikvideo von «One Prayer»:

 

Zur Webseite:
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Datum: 14.06.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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