Wird das «Skalpell Gottes» 2016 US-Präsident?

Ben Carson wuchs in einem Ghetto in Detroit auf, als Kind geschiedener Eltern. Er galt als schwacher Schüler, als Dummerchen. Auf Rat seiner Mutter – die selbst nur drei Schuljahre besuchte – ging er regelmässig in die Bibliothek. Er verbesserte sich, durchlief später ein Psychologie- und Medizin-Studium.

Im Alter von 32 Jahren wurde er 1984 Chef der Neurochirurgie am John-Hopkins-Hospital in Baltimore und der jüngste Chefarzt in den USA. Gott und die Liebe meiner Mutter gaben ihm Halt und Antrieb, wird er zitiert.

1987 operierte er die am Kopf zusammengewachsenen Binder-Zwillinge aus Ulm. Seine Autobiografie «Begnadete Hände» wurde verfilmt und 2009 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt. Rund drei Jahre vorher erkrankte er an Prostatakrebs. «Selbst in den schlimmsten Momenten – als ich fürchtete, Metastasen bis ins Rückenmark zu haben – war mein Glaube stark», sagte er damals.

«Jesus ist mir am wichtigsten»

In seiner Biografie «Begnadete Hände» schreibt Ben Carson: «Jesus is all the world to me», was übersetzt etwa so viel bedeutete, wie «Jesus ist mir am wichtigsten». Auch schrieb er, dass in seinem Herzen die Sonne immer scheint, gleich was auch immer geschehen möge.

Zudem hielt er fest, dass er während seiner Laufbahn als Mediziner vor jeder Operation gebetet hatte. «Ich denke, dass es Gott war, der mir das Wissen, was zu tun ist, schenkte.» In einem anderen seiner Bücher betonte er: «Tu dein bestes, Gott erledigt den Rest.»

Keine Angst

In den letzten Jahren wirkte der Arzt als Autor und Kolumnist. Nun überlegt sich Ben Carson, 2016 als US-Präsident zu kandidieren. Angst vor «Anfängerfehlern» in der Politik habe er nicht. «Ich lebe nicht in der Angst, sondern in der Vorbereitung», sagte er zur Webseite «Real Clear Politics». «So verfuhr ich auch in meiner medizinischen Karriere. Ich war bereit. Und oft war es so, dass Menschen in einer Situation sind, in der sie vorher noch nie waren.»

Buch zum Thema:
Ben Carson «Begnadete Hände»

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