Jugendliche werden ausgesetzt

Das 80-Kilometer Rückmarsch-Spektakel

«Heiwäg 3360» ist ein Trekking-Abenteuer; Jugendliche werden 80 Kilometer von daheim ausgesetzt und müssen dann den Heimweg nach 3360 (Postleitzahl) Herzogenbuchsee zurückfinden – alles zu Fuss. Anbieterin ist die Reformierte Jugendarbeit. Das Projekt findet vom 8.-11. April statt.
Eine Gruppe auf dem «Heiwäg 3360»
Heiwäg 3360

Mit Kartenmaterial abgesetzt finden sich die Jugendlichen zum Beispiel an einem See in einem Wald wieder, angereist mit verbundenen Augen. Zunächst müssen sie dann herausfinden, wo sie überhaupt sind. In einem nächsten Schritt geht es daran, den Rückweg zu planen und zu klären, wo ungefähr übernachtet werden könnte.

«Nachts schläft man zum Beispiel bei einem Landwirt im Stroh oder draussen», erläutert Jugendarbeiter Peter Schmid. «Die cleveren Gruppen stehen am Morgen um sechs Uhr auf und laufen los. Wer unterwegs frühstückt, kommt erfahrungsgemäss viel schneller vorwärts als jene, die gemütlich aufstehen, etwas essen und erst zwischen neun und zehn Uhr losziehen. So sind sie den ganzen Tag unterwegs. Wer früh loszieht, kommt früh am gewählten Rastplatz an und kann den Rest des Tages geniessen.»

Mit 33,60 Franken

Die Teilnehmer werden im angrenzenden Ausland in Deutschland oder Frankreich oder in der Schweiz ausgesetzt – dann fährt das Auto weg. «Sie sind dann in einem Wald oder an einem See und haben keine Ahnung, wo sie sind. Sie müssen das Gelände anschauen und vielleicht einen Passanten fragen, wo sie sind und ab da die Route für den Nachhauseweg planen.»

Er hoffe, dass die Jugendlichen «fix und fertig in Herzogenbuchsee ankommen werden, überglücklich, dass sie etwas geschafft haben.» Pro Person haben die Jugendlichen 33,60 Franken – analog zur Postleitzahl – zur Verfügung. «In einer Zehnergruppe kommen also 336 Franken zusammen, wenn die Jugendlichen haushälterisch damit umgehen, reicht das gut.» Ausserdem würde manchmal zum Beispiel ein Bäcker Brot vom Vortag kostenlos abgeben.

«Glaube bereichert»

Knapp 60 Personen sind in diesem Jahr am Start. Mehrfach wurde das Rückmarsch-Abenteuer durchgeführt, verschiedene Mitglieder anderer Kirchgemeinderäte interessieren sich mittlerweile für das Konzept.

Ein christliches Programm ist unterwegs nicht geplant. «Der Glaube hat für mich viel mit dem Unterwegssein zu tun.» Und wer vier Tage unterwegs ist, hat Zeit zum Reden. «In vier Tagen spricht man über jedes Thema, da wird auch der Glaube angeschnitten, weil er etwas ist, das die Menschen bewegt. Glaube bereichert das Leben, er ist ein wunderschöner Teil davon.»

Trailer zum Heiwäg 2014:

Datum: 08.04.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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