Schottland entdeckt die Bibel

«Wir sehen, wie sich Gottes Geist bewegt»

Durch kreative Initiativen der Internationalen Bibelgesellschaft Biblica entdecken schottische Familien die Bibel ganz neu. An Orten, die noch vor zehn Jahren wie tot erschienen, beginnt ein Aufbruch, der ganz Schottland mit sich reissen könnte.
In Schottland gibts es immer weniger Menschen, die in die Kirche gehen.
Carl Moeller, Leiter der Internationalen Bibelgesellschaft Biblica

In Schottland nimmt der Kirchenbesuch und die Mitgliedszahlen der offiziellen Kirche (Presbyterianische Kirche) immer weiter ab, ähnlich wie im deutschsprachigen Europa. «Jemand, dem Schottland und England am Herzen liegen, kann da schon depressiv werden…», gibt Carl Moeller, Leiter der Internationalen Bibelgesellschaft Biblica, zu.

25 Prozent aller Haushalte versorgt

Doch gerade deshalb ist die Schottische Bibelgesellschaft gemeinsam mit Biblica kreativ geworden. Im vergangenen Sommer wurden die sogenannten «Penny Gospels» verteilt: Hefte mit biblischen Büchern, die nur einen Cent kosten und schottischen Familien helfen, die Bibel in den Alltag mit einzubeziehen.

Der Erfolg war gross: «Wir haben letzten Endes 25 Prozent aller Haushalte Schottlands mit einer Ausgabe von Gottes Wort ausstatten können», berichtet Moeller. «Und die Reaktion der Leute, die von der Bibel berührt wurden, war einfach erstaunlich!»

Die Bibel: Mehr als ein Buch voller Regeln

Doch die Penny Gospels waren nur ein Projekt. Biblica hat eine besondere Art des Bibellesens entwickelt, durch die Christen noch aktiver und persönlicher mit Gottes Wort in Kontakt kommen. Bei der «Community Bible Experience» (Gemeinschaftliches Bibel-Erlebnis) wird eine Bibel gelesen, die nicht in Kapitel und Verse unterteilt ist. Christen treffen sich in einer Art Buchclub, um gemeinsam zu besprechen, was sie in der vergangenen Woche gelesen haben.

«Die 'Community Bible Experience' schenkt die Möglichkeit, in der Gemeinde oder zu Hause gemeinsam lange Abschnitte der Bibel am Stück zu lesen», erklärt Carl Moeller. «Wir nutzen hierfür eine Bibelversion, bei der die Kapitel- und Versunterteilung herausgenommen wurde, die uns manchmal davon abhält, die Bibel so zu lesen, wie Paulus und andere Autoren das Neue Testament geschrieben haben. Sie schrieben es als ein Brief… Als die Leute sie so gelesen haben, waren sie geradezu entzückt, weil sie die Bibel nicht mehr als ein Buch voller Regeln oder eine Lektüre ansahen, sondern vielmehr als Liebesbrief, als wunderschöne Geschichte darüber, wie Gott einen Rettungsplan für sie ausführt.»

Aufbruch in Schottland

Durch diese und andere Initiativen kommt gerade in die Kirchen, die nach aussen hin leblos erscheinen, wieder Leben. «Es besteht eine Bewegung Gottes innerhalb dieser Gemeinden und an Orten, bei denen wir vor ein oder zwei Jahrzehnten noch gedacht hätten, dass hier nie eine Erweckung entstehen könnte. Doch wir sehen, wie sich Gottes Geist bewegt und Menschen zum Glauben kommen», so Moeller.

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Datum: 06.11.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN Online

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