Wo liegt Moldawien?

Christen schaffen Hoffnung

Im osteuropäischen Kleinstaat Moldawien fehlen die Zukunftsperspektiven. Die Christen finden sich nicht damit ab: Zahlreiche evangelische Gemeinden unterstützen Bedürftige, Kinder- und Altersheime und setzen unübersehbare Zeichen der Hoffnung und der Nächstenliebe.
Kinder
Arme Familie
Frau am herd
Kleinkind

Die Unterstützung dieser Gemeinden tut not. Die Christliche Ostmission (Worb) ist seit Jahren in Moldawien tätig. Hier ein Artikel von Guido Frey von der Ostmission über das Armenhaus Europas:

Schlecht gewartete Fernheizungen und stillgelegte Fabriken prägen das Bild der Städte. Die Dörfer sind halb verlassen, mit auffallend wenig Männern. Bereits ein Viertel der Bevölkerung soll ins Ausland abgewandert sein. Im Westen an Rumänien grenzend, sonst von der Ukraine umgeben, ist Moldawien ein Binnenstaat, etwas kleiner als die Schweiz, mit 4,4 Millionen Einwohnern (53% in städtischen Zonen).

Grossbetriebe zerstückelt

Wie die meisten Sowjetrepubliken wurde Moldawien forciert industrialisiert. Nach dem Erlangen der Souveränität 1991 brach der Handel mit Industrieerzeugnissen ein. Tausende von Arbeitnehmern verloren ihre Arbeit.

Moldawien ist ein Agrarland. Rund ein Drittel des nationalen Einkommens wird durch die Landwirtschaft erbracht. In einem umfangreichen Privatisierungsprogramm wurden die Kolchosen in kleine Betriebe aufgeteilt. Aus 16'000 Kolchosen entstanden 201‘500 Landwirtschaftsbetriebe – für Kritiker ein Rückschritt ins Mittelalter. Die Zerstückelung machte den Einsatz grosser Maschinen und effizienter Anbaumethoden unmöglich.

Wer kann, sucht Arbeit – im Ausland

Während die Landwirtschaft grösstenteils darbt, leidet die Industrie unter der totalen Rohstoffabhängigkeit. Öl, Gas und Rohstoffe müssen importiert werden, vorwiegend aus Russland. Etwas Hoffnung liegt in der jüngsten Steigerung des Aussenhandels und im Absatz zahlreicher Produkte in Westeuropa.

Doch 78% der Bevölkerung Moldawiens leben unter der Armutsgrenze! Schwerwiegende soziale Probleme keimen im Umfeld der Armut. Nach Schätzungen suchen zwischen einer halben und einer Million Moldawier im Ausland Jobs. In Italien, Portugal, Griechenland, Israel, der Türkei und in Russland sind sie auf dem illegalen Arbeitsmarkt zu finden. Jede fünfte Familie ist davon betroffen.

Suppenküchen für die Ärmsten

Die Auswirkungen im Land sind verheerend. Invalide und kranke Familienmitglieder bleiben zurück, viele Minderjährige sind ohne Aufsicht. Erschreckend zugenommen hat die Zahl der minderjährigen Mütter. Andererseits ist die Geburtenrate eingebrochen.

In der Hauptstadt Chisinau leistet eine von der Christlichen Ostmission mit Lebensmitteln unterstützte Suppenküche und Bäckerei einen wichtigen Beitrag gegen den Hunger in der allerärmsten Bevölkerungsschicht. In Krikow, einer weiteren Stadt, erhalten 60 Personen durch die Hilfe der Mission täglich eine warme Mahlzeit.

Kleiderstube

Invalide und Senioren, kinderreiche Familien und Arbeitslose tragen am schwersten an der misslichen Lage. Da sind gute Kleider, die kostenlos abgegeben werden, mehr als nur Almosen. Von der Kleiderstube in Belzy geht Hilfe aus, die es manchen Kindern erst ermöglicht, in die Schule zu gehen.

Die Mitarbeiterinnen der Mission empfangen Bedürftige in der Kleiderstube und rüsten sie mit warmer Kleidung aus. Für Familien, die keine Möglichkeit haben, Kleider zu kaufen, für verarmte alte Menschen oder Invalide ist die Kleiderstube eine grosse Hilfe – und die menschliche Wärme, die sie dort erfahren, eine weitreichende Ermutigung.

Besseres Image in der Öffentlichkeit

Die seriöse humanitäre und soziale Arbeit hebt das Ansehen der evangelischen Gemeinden bei den Behörden. Die Christen werden wahrgenommen und ihre praktische, nachhaltige Hilfe sehr geschätzt. Die Christliche Ostmission unterstützt zahlreiche Initiativen örtlicher Kirchen, die für die ärmste Bevölkerungsschicht sorgen.

Lebensmittelpatenschaften

Die Rentner und die Invaliden sind enorm benachteiligt. Den Behinderten zahlt der Staat monatlich 160 Lei – umgerechnet 15 Franken! Allein für die kommunalen Dienste müssen sie im Winter 200 Lei bezahlen. Wer sich nicht selbst versorgen kann, hungert.

Die Christliche Ostmission hat Patenschaften für Personen eingerichtet, die vom Sozialamt als bedürftige eingestuft wurden. Durch die monatliche Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Mehl, Zucker und Öl können sie ihre Ernährung ausgewogener gestalten und kommen so wieder zu Kräften.

Frauen und Kinder vor dem Menschenhandel schützen

Besondere Gefahr laufen Frauen, die auf verlockende Angebote im Ausland reagieren. Sie finden sich oft in der Prostitution wieder. Die Christliche Ostmission unterstützt einige Projekte, um gefährdete Frauen und Kinder vor dem Menschenhandel zu schützen. Ein Pastor bietet heimentlassenen Mädchen ein Zuhause, wo sie Fertigkeiten für einen zukünftigen Haushalt erlernen. Zurzeit profitieren 18 junge Frauen im Alter von 15 bis 23 Jahren von der Hilfe.

Weitere Informationen: www.ostmission.ch

Quelle: Christliche Ostmission

Datum: 24.01.2004

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