Nach «Katrina» nun Welle der Hilfsbereitschaft in den US-Kirchen

Adrian Luke bekommt am 4. September seinen ersten Schluck Wasser. Die südlichen Baptisten engagieren sich hier zusammen mit dem Roten Kreuz.
Himmel in der Krise – eine christliche Gemeinde hat hunderte von Evakuierten „solange wie es auch nötig sein wird“ aufgenommen.
Fürbitte – Rick und Kay Warren bitten Gott um Schutz und Versorgung für eine Gruppe von Überlebenden in Huston.
Der evakuierte Paul Austin aus New Orleans ruht sich in seinem neuen Quartier, in der „Greater Fairview Baptist Church in Jackson, Miss.“ aus.

Sie bereiten den Flüchtlingen drei Mahlzeiten pro Tag, funktionieren ganze Ferienhäuser in Familienunterkünfte um, sammeln in Rekordzeit fünf- bis siebenstellige Beträge und übernehmen Patenschaften für ganze Gemeinden.

Nach der Wasserflut hat nun offenbar eine Welle der Hilfsbereitschaft die christlichen Gemeinden von Mississippi, Alabama, Texas und anderer Südstaaten erreicht. „So viele Predigten habt ihr herausgelassen. Jetzt geht es darum, Wort zu halten – oder den Mund zu halten“, wie es Baptistenpfarrer Ed Young aus Houston, Texas, formulierte. Am vergangenen Wochenende hatten sich in seiner Gemeinde Vertreter aller christlichen Kirchen sowie der Juden, Moslems, Hindus und Bahais getroffen, um ihre Hilfsaktionen zu koordinieren. Allein unter den 40.000 Baptisten konnte 1 Million Dollar gesammelt werden.

Die werden auch benötigt. Schon allein der Mahlzeiten-Dienst, der inzwischen für die Flüchtlinge angelaufen ist, wird bei täglich drei Essen rund 4 Mio. Dollar pro Monat verschlingen. Doch die Spende-Freudigkeit ist gross. Ein Aufruf in einer texanischen Methodisten-Kirche brachte mehr als 60'000 Dollar – und bewirkte den Umbau eines Schulungsgebäudes in ein Wohnheim für 70 Flüchtlinge. Im Bezirk Morgan (Alabama) übersteigen die Angebote an Wohnungen derzeit die Nachfrage.

In Siloam Springs hat die Baptisten-Gemeinde in der Rekordzeit von 4 Stunden in ihrem Ferienhaus Platz für 150 Personen geschaffen, während in Knoxville, Tennessee, die Hälfte der bisher 550 Flüchtlinge von den Flugzeugen direkt in christliche Gemeinden gebracht wurde. „So eine Gastfreundschaft hätte ich mir nie träumen lassen“, meinte dazu Anthony Skidmore, der in New Orleans eine Anwaltskanzlei führte. Und Carlos Alvarez aus Chalmette in Louisiana bescheingt seiner gastgebenden Bethanien-Gemeinde von Baton Rouge, man spüre in ihr einen anderen Geist als in den offiziellen Unterkünften.

Für langfristige Hilfe sind eigens zwei übergemeindliche Werke gegründet worden. «Adopt a Church» vermittelt Partnerschaften zwischen zwei Gemeinden, und «Houses of Hope» sucht erfolgreich Privatunterkünfte für Familien. Das schon länger bestehende Werk «Samaritan’s Purse» («Geldbeutel des Samariters») propagiert Patenschaften für Familien, bei denen auch Hilfe bei der Wohnungs- und Stellensuche inbegriffen ist.

Eine neu eingerichtete Webseite www.wr.org/forum will Doppelspurigkeiten unter den Kirchen verhindern helfen. Hier wie auch an anderer Stelle stehe die materiellen Hilfsangebote neben den geistlichen; Unterkünfte neben Gebetsanliegen.

„Das ist unsere Berufung. Unser Glaube soll nun handfest werden“, meinte dazu Pfarrer Jackson Clarion-Ledger.

Weiterführende Links:
Wie Gemeinden auf den „Ruf des Südens“ antworten
Gebetsanliegen im Zusammenhang mit dem Unwetter

Datum: 08.09.2005
Autor: Lothar Mack
Quelle: Jesus.ch

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