UFC-Fighter im Kongo

Wie «The Viking» Brunnen für Pygmäen gräbt

Oft werden Pygmäen im Osten der DR Kongo als Menschen zweiter Klasse behandelt. Einer aber kämpft für sie: Justin Wren. In wenigen Tagen, am 28. August 2015, steht er wieder als Fighter im Ring. Dazwischen setzte er sich in Ostafrika für die Unterdrückten ein.
Justin Wren mit dem "vergessenen Volk" in der DR Kongo
Justin Wren bei den Pygmäen in der DR Kongo
Justin Wren mit seiner Frau und Pygmäenkindern

Die Menschen, denen Justin Wren beisteht, nennen sich selbst «das vergessene Volk». Doch Gott hat sie nicht vergessen. Und Justin Wren ebenfalls nicht. In den USA ist er «Mixed Martial Artist» (MMA), eine Kampfsportart, in der verschiedene Kampfkünste eingesetzt werden, Boxen, Kickboxen, Karate, Judo und viele weitere. Unter anderem trat er in der «Ultimate Fighting Championship» (UFC) an, dem weltweit grössten Veranstalter von MMA-Kämpfen.

Er gewann zehn von zwölf MMA-Fights. Doch sein grösster Gegner war seine Psyche. Depressionen rüttelten an ihm. 2010 lud ihn ein Freund zu einer christlichen Retraite ein. Justin Wren entschied sich für ein Leben mit Christus – was sein Leben komplett veränderte.

Kämpfer gräbt Brunnen

Wren begab sich auf einen Kurzzeit-Einsatz in Afrika. Auf diesem begegnete er Pygmäen und er realisierte, dass diese Hilfe benötigten. Er kam zum Schluss, dass ihr Land zurückgekauft werden sollte und dass Brunnen gegraben werden müssen. Ein grosses Ziel, das er nicht alleine würde erreichen können. So traf er sich mit Mitgliedern der «Shalom University of Bunia» in Kinshasa.

Gemeinsam konnten 1100 Hektaren Regenwald gekauft werden. Auf dieser Fläche stehen zehn verschiedene Pygmäendörfer, die nun den Bewohnern selbst gehören. Zudem wurden 14 Brunnen gegraben. Nun können sie ihr eigenes Essen anpflanzen, statt für einen Landeigentümer schuften zu müssen. Darüber hinaus wurde kürzlich ein Kaffee-Projekt begonnen.

Tödlich krank und zerstörte Brücke

Doch auch Rückschläge blieben nicht fern: Im November 2013 zwang ihn die Malaria in die Knie. Er verlor 15 Kilogramm und war nach sechs Tagen Fieber, Erbrechen, ohne Essen und hohem Gewichtsverlust dem Tode nahe. Die «Mission Aviation Fellowship» (MAF) flog ihn nach Entebbe in ein Spital in Uganda. Dort wurde zudem Typhus diagnotiziert. Wäre er nicht ausgeflogen worden, wäre er wenige Stunden später wohl ins Koma gefallen – oder schlimmer...

«Sie sagten, ich hätte Schwarzwasserfieber, das entspricht dem letzten Stadium der Malaria.» Er wurde während dem Erntedankfest (Thanksgiving, grosser Feiertag in Amerika) ausgeflogen. Wren war tief beeindruckt, dass ein Pilot an diesem Tag dies für jemanden tut.

Nach seiner Genesung zog Wren in die DR Kongo zurück, um die Arbeit fortzusetzen. Dort brauchten sie nochmal die Hilfe von MAF, als sie die letzten Teile der Bohrmaschine in ein Dorf transportieren mussten und die einzige Brücke zum Dorf zerstört war. Hätten die Piloten nicht helfen können, hätten sie nochmal beginnen müssen und die Arbeit von zwei Wochen wäre umsonst gewesen.

Das Comeback

Ein Jahr später, im November 2014, kehrte er in die USA zurück. Sein Einsatz gilt weiterhin den Pygmäen, sowohl innerhalb der Staaten wie auch vor Ort, im Mai kehrte Justin Wren erneut in die DR Kongo zurück. Mitarbeiter und Studenten der Shalom-Universität überwachen die Arbeit in den Dörfern und kümmern sich um die täglichen Aufgaben. Sie versuchen auch, mit Hilfe der Kirchen vor Ort Bibelstunden im Gebiet der Pygmäen zu organisieren. Denn manche der Einwohner sind an der Bibel interessiert. 

Justin Wren gründete das Werk «Fight for the Forgotten». Nach fünf Jahren Pause gibt er das Comeback im Ring. Sollte er nun am 28. August siegreich sein, will er das Preisgeld den Pygmäen spenden.

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Datum: 20.08.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / MNN / Sherdog

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