Spekulation vs. Aktion

Wo war Gott, als ISIS am Sonntag die koptischen Christen tötete?

Am Palmsonntag sind bei erneuten Anschlägen auf Kirchen in Ägypten viele Christen getötet und verletzt worden. Warum hat Gott diese Anschläge nicht verhindert? Es wäre doch leicht für ihn gewesen… Gedanken dazu von Autor Jim Denison.
St.-Markus-Kathedrale Alexandria, Ägypten

Am vergangenen Sonntag wurden bei Explosionen in zwei koptischen Kirchen Ägyptens über 40 Menschen getötet, unzählige verletzt (Livenet berichtete). ISIS übernahm hinterher die Verantwortung für beide Anschläge. Wo ist Gott, wenn solche Gräueltaten geschehen? Ein allwissender, liebender, allmächtiger Gott hätte doch schon vorher gewusst, dass diese Angriffe passieren würden. Er hätte sowohl das Mitleid als auch die Macht gehabt, sie abzuwenden. Aber er tat es nicht.

Der freie Wille und seine Folgen

Wir müssen uns klarmachen, dass Gott diese Angriffe nicht verursacht hat – Terroristen taten das. Gott gab ihnen den selben freien Willen wie uns allen. Er möchte, dass wir diese Freiheit nutzen, um ihn und uns gegenseitig zu lieben (Die Bibel, Matthäusevangelium, Kapitel 22, Verse 37-39). Wenn wir unsere Freiheit stattdessen für Böses nutzen, könnte er die Konsequenzen unserer Sünde einfach wegwischen. Aber das hätte dann wiederum Auswirkungen auf unsere Freiheit. Unser Zweck als Menschen in Gottes Bilde (Die Bibel, 1. Mose, Kapitel 1, Verse 26-27) würde seinen Sinn verlieren.

Jesus zahlte dafür – und ruft uns zur Tat

Doch statt uns unsere Freiheit und ihre Konsequenzen wegzunehmen, nahm Jesus unseren gefallenen Zustand an und nahm die Konsequenzen auf sich. Er nahm uns unsere Freiheit nicht weg – er zahlte für sie. […] Am Karfreitag erlaubte derjenige, dessen Macht die Wellen des Meeres beruhigen und Tote auferwecken konnte, dass römische Soldaten ihn an ein Kreuz nagelten. Und deshalb kann nun der freie Wille der Menschen durch die heiligende Macht seines Geistes, der in uns lebt, dafür genutzt werden, sein Reich zu verbreiten.

Ein Beispiel, wie sein Reich verbreitet wird: Wenn Jesus mit den Opfern aus Ägypten und ihren Familien trauert, ruft er uns auf, mitzutrauern. Wenn er sich durch seinen Geist um ihre gebrochenen Herzen kümmert, ruft er uns auf, uns durch Fürbitte um sie zu kümmern. Wenn er eine geistliche Erweckung in die muslimische Welt bringt, ruft er uns auf, durch Gebet, Lobpreis und Zeugnis die geistliche Erweckung in ihrer und unserer Kultur voranzubringen.

Weg vom Warum, hin zur Solidarität

Es liegt in unserer menschlichen Natur zu fragen, warum sündige, gebrochene Menschen in einer sündigen, gebrochenen Weise handeln. Solche Fragen sind völlig verständlich und sogar biblisch (Jesaja, Kapitel 1, Vers 18). Aber unser himmlischer Vater ruft uns auf, uns von der Spekulation weg zur Aktion zu bewegen, weg vom Fragen, warum diese Tragödie geschehen ist, und hin zu der Frage, wie wir den Opfern helfen können.

Als der zweite ISIS-Attentäter sich der St.-Markus-Kathedrale näherte, sah ein Sicherheitsbeamter ihn und versuchte – nur wenige Augenblicke vor der Explosion –, ihn zu umarmen, um die Menschenmenge um sie herum zu schützen. Dieser mutige Mann gab sein Leben, damit andere leben konnten. Er diente den Opfern beispiellos und eiferte Jesus nach. Wie können wir dies heute in unserem Leben umsetzen?

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Datum: 15.04.2017
Autor: Jim Denison / Rebekka Schmidt
Quelle: Charisma News

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