Diener sucht Diener

«Wir brauchen ein einladendes Christentum»

«Unser Land braucht definitiv mehr echtes, einladendes, fröhlich gelebtes und dankbar vertretenes Christentum.» Zu diesem Ergebnis kommt der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, im Nachgang zum Evangelischen Kirchentag.
Michael Diener

Diener wünscht sich auch, dass aufgeschüttete Gräben zwischen den christlichen Lagern überwunden werden. In Hamburg hätten die Besucher bei Bibelarbeiten, Feierabendmahlen und gottesdienstlichen Werkstätten einen «reichen Strauss geistlicher Erfahrungen und beschenkender Gemeinschaft» erleben können. Auch der «Markt der Möglichkeiten» gewähre bei allem – teils Fragwürdigem – einen «einzigartigen Einblick in die Vielfalt evangelischen Glaubens und Lebens».

Die Laienbewegung Kirchentag suche mit den behandelten Themen und Fragen ihresgleichen. Das Ziel der Macher, eine gesellschaftliche Zeitansage zu bieten, sei dringend notwendig. Wichtig sei eine «Gesellschaftsdeutung im Licht des Evangeliums». «Und so gesehen bin ich dankbar für dieses in seiner Breitenwirkung und Resonanz einzigartige Angebot in unserem Land.»

Missionarisch zu Jesus Christus einladen

Berechtigt sei die Frage, ob der Kirchentag in all seiner Vielfalt auch die notwendige geistliche Orientierung biete. Diener hinterfragt, warum der Kirchentag darauf verzichte, in einem immer säkulareren und atheistischerem Umfeld missionarisch zu Jesus Christus einzuladen. Es gebe zwar Angebote zu den Themen Ökologie und interreligiöser Dialog, aber nicht zur «Mission in der postmodernen Gesellschaft» oder «ethische Orientierung».

Diener stört, dass die Diskussion um den Toleranzbegriff häufig in einen uferlosen Relativismus münde. Er wünscht sich eine Schärfung des Begriffs im Sinne der biblischen Botschaft. Nicht nachvollziehbar ist für ihn, warum messianische Juden und Menschen, die sich für den uneingeschränkten Schutz ungeborenen Lebens einsetzen, auf dem Kirchentag unerwünscht seien. «Eine heillose Verwirrung herrscht zudem im Bereich der Geschlechterorientierung.» Vielen Menschen werde bewusst, dass «gender mainstreaming» eben nicht nur das durchaus berechtigte Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit vertritt, «sondern in der Auflösung sozialer Geschlechterrollen das jüdisch-christliche Menschenbild der Polarität von Mann und Frau gleich miterledigen möchte.»

Datum: 10.05.2013
Quelle: PRO Medienmagazin

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