Mit Geld in den Sarg

Er wollte Gott bestechen

Charles Obong aus Uganda verstarb am 17. Dezember im Alter von 52 Jahren. Davon hätte allerdings kaum jemand etwas mitbekommen, wenn der ängstliche Mann nicht vorher testamentarisch verfügt hätte, ihm grosse Mengen Bargeld in den Sarg zu legen: Er wollte Gott bestechen, damit er nicht in die Hölle käme.
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Im Buch der Sprüche erklärt Salomo ein Prinzip der Erziehung: «Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.» (Die Bibel, Sprüche, Kapitel 22, Vers 6). Dass solche Gewohnheiten sogar bis über den Tod hinaus gelten, unterstrich der Ugander Charles Obong in diesen Tagen. Scheinbar war sein Leben vom «goldenen Handschlag» bestimmt, von dem Denken, dass sich jedes Problem mit einem Geldschein in der Hand aus dem Weg schaffen lässt.

Das Testament

Kurz vor Weihnachten starb der ugandische Staatsbedienstete Charles Obong nach langer Krankheit im Alter von 52 Jahren. Testamentarisch hatte er verfügt, dass seine Ehefrau ihm einen Millionenbetrag in Landeswährung bar mit ins Grab geben sollte. Das tat sie und legte ihm umgerechnet 5'700 Euro in den Sarg. Anders als andere Verstorbene wollte er nicht, dass in der Kirche Totenmessen für ihn gelesen würden oder ähnliches. Er wollte sein Geld am Jüngsten Tag direkt bei Gott einsetzen, in der Hoffnung, dass dieser ihm daraufhin seine Sünden vergeben würde. Dies berichtete der «Daily Monitor», Ugandas grösste unabhängige Zeitung.

Das Geld

Als Obongs Frau ihren Mann exhumieren lassen wollte, um ihm einen weiteren Millionenbetrag zuzustecken, erfuhr die Familie von dem Geld im Sarg. Bei der folgenden Exhumierung des Toten wurde das Geld entdeckt und den Angehörigen übergeben. Woher der Betrag stammt und warum Obong Angst vor dem Gericht Gottes hatte, ist noch unbekannt. In seinem Bericht verweist der «Daily Monitor» auf die Dienststelle des Verstorbenen. Dort war es im vergangenen Jahr zu Unregelmässigkeiten gekommen, da Mitarbeiter des Ministeriums Gelder aus der Rentenkasse veruntreut hatten. Allerdings hatte Obong so gut verdient, dass es sich auch einfach um seine Ersparnisse handeln könnte.

Die Reaktionen

Die Veröffentlichung der Grabbeigabe und die Sicherstellung des Geldes vereitelten den Bestechungsversuch von Charles Obong. Im «Daily Monitor» stellte der anglikanische Priester Joel Agel Awio ausserdem klar, dass man ewiges Leben nicht mit Geld bezahlen könne. «Der Preis für das ewige Leben ist das Blut Jesu. Wenn Sie möchten, dass Ihre Sünden vergeben werden, dann sollten Sie sich zu Lebzeiten darum kümmern», riet der Geistliche. Gott habe kein Interesse an einem «goldenen Handschlag» nach dem Tod. Er wolle vielmehr jetzt schon mit jedem Einzelnen leben.

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Datum: 23.01.2017
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Daily Monitor

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