Lebensqualität bei Jesus

«Es gibt nichts Besseres»

Auf das Herz kommt es an. Die St. Galler Freikirche Stami setzt auf leidenschaftliches Christsein und erlebt, dass Menschen bei Jesus reich werden. Livenet sprach mit dem Stami-Pastor Gust Ledergerber.
«Uns selber von Jesus entzünden lassen»: Gust Ledergerber in seiner Predigt zum Jahresthema.

Livenet: Sie geben als Jahresthema 2012 «Geistliche Leidenschaft» vor – ein Risiko?
Gust Ledergerber: Ja, und eine Herausforderung. Es kann sein, dass einige «Leidenschaft» nicht wollen oder finden, das gehe ihnen zu nahe oder koste zu viel.

Warum dieses Jahresthema?

Die Leidenschaft ist zuerst bei Gott, in Jesus Christus. Er brennt für uns und möchte von uns ein Leben, das von seiner Liebe entzündet ist. Es gibt nichts Besseres für uns Menschen, als dieser Liebe von Jesus zu begegnen. Er brennt und verzehrt sich für uns. Wir wollen unser Herz von ihm anstecken lassen. Das ist Leben!

Und das nicht nur beim Einzelnen: Sie wollen als Gemeinde mit Leidenschaft unterwegs sein.
Geistliche Leidenschaft zeigt sich darin, dass wir Gott von ganzem Herzen, mit dem ganzen Gemüt und aller Kraft lieben – und unsere Mitmenschen wie uns selbst. So hat es Jesus zusammengefasst. Die beiden Dinge gehören zusammen: Wenn ich die Liebe Gottes erfahre und davon entzündet werde, dann wird in meinem Herzen auch die Liebe für Menschen entzündet. Menschen, die Hilfe brauchen, die bedürftig sind, die die Gute Nachricht von Jesus nicht kennen. Dann wird mein Herz für sie brennen.

Neigen Christen auch bei Ihnen dazu, mit sich selbst zufrieden zu sein und sich zu genügen?
Bei manchen Mitarbeitenden und Besuchern der Stami St. Gallen ist eine echte und tiefe Liebe zu Gott und zu Menschen sichtbar. Wir wollen sie stärken. Ständig kommen neue Leute zu uns. Wir wollen ihnen zeigen und vorleben, dass die Fülle des Christseins nicht darin liegt, dass man an Aktivitäten einer grossen Gemeinde teilnimmt.

Es geht darum, dass wir uns selber von Jesus entzünden lassen. Dies soll in unserer Gemeinde möglichst breit und tief geschehen. Wir laden die Menschen ein, sich Gedanken zu machen, wie die Leidenschaft Gottes in ihrem Herzen erneut oder zum ersten Mal Raum gewinnen kann.

In manchen Kirchen ist wenig davon zu spüren…
Wir stehen nicht allein da. Es gibt da und dort Gemeinden, wo Menschen zum Glauben kommen und gerettet werden. Wenn ich sehe, wie ein Mensch ergriffen wird von der Liebe Jesu und ein Fundament fürs Leben bekommt, kann ich nicht sagen, dass Gott in unserem Land zu wenig tut. Natürlich wünschen wir uns auch ein stärkeres Wirken.

Wir leben in einer post-christlichen Gesellschaft. Wir haben das Evangelium in Europa schon sehr lange. Doch Menschen, die dem neuen Leben von Jesus und der Kraft des Evangeliums begegnen, werden auch heute im Herzen berührt und verändert.

Die Stami St. Gallen nennt sich «Kirche, die bewegt». Sie ist in den letzten Jahren ständig gewachsen. Was führt Leute in die Stami?
Manche merken, dass bei Gemeindegliedern eine Lebenserfüllung da ist. Sie kommen ins Gespräch und lassen sich einladen. Andere gehen an unserem Gebäude vorbei und wundern sich, warum so viele Leute ein- und ausgehen: junge Leute, Familien mit Kindern, Singles, Senioren.

Viele kommen dann vorbei, um zu sehen, was in der Stami abgeht. Wir teilen, was wir mit Gott erleben – und er berührt Menschen von ganz unterschiedlichem Alter, aus verschiedensten Milieus, vom Unternehmer bis zum Drogenabhängigen. 

Wie sind Sie Pastor geworden?
Das hat mit meiner Biografie zu tun. Ich war extrem auf der Suche: Woher komme ich? Wozu bin ich da? Wohin gehe ich? Die Ehe meiner Eltern scheiterte. Ich kam dadurch sehr früh ins Leben hinaus und versuchte, die Leere in mir durch ganz verschiedene Dinge zu stillen: Alkohol, Drogen, Beziehungen, Beruf. Doch die Leere brachte ich nicht weg.

Erst in der Beziehung zu Christus, zu Gott, wurde sie gestillt. Diese Erfahrung hat mich geprägt. Wenn ich mit Menschen im Gespräch bin, teile ich mein Leben. Oft ergibt sich eine Situation, in die man das Evangelium hineinlegen kann.

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Datum: 27.02.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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