Liebe im Advent

Die Topfkollekte der Heilsarmee soll es wieder ermöglichen, Menschen in Not zu helfen. Die Mitarbeiter der Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber gehen jede Nacht frierenden Obdachlosen nach. An verschiedenen Orten wird christliche Nächstenliebe im Advent sichtbar.
Topfkollekte der Heilsarmee
Der Pfuusbus in Zürich

An 365 Tagen im Jahr bietet «Die Dargebotene Hand» rund um die Uhr über Telefon, Mail und Einzel-Chat Hilfe an. Marc Peytrignet vom Leitungsteam Ostschweiz, fasst zusammen: «Wir wollen - gerade auch in der Weihnachtszeit - ein Stück Einsamkeit und Not überbrücken.» Die Tessiner Regiogruppe macht mit 600 Plakaten auf das Angebot aufmerksam. Die Berner sind mit Ständen an Adventsmärkten vertreten. «Ziel ist, in der Öffentlichkeit präsent zu sein und ins Gespräch zu kommen», so Margrit Batschelet Lüthi, Geschäftsleiterin der Dargebotenen Hand Bern.

Diakonie und Seelsorge

«In der Landeskirche gewinnt Diakonie an Bedeutung, selbst wenn keine spezifischen Projekte in der Adventszeit geplant sind», sagt Peter Wilhelm von der Fachstelle Gemeindediakonie der Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich. Die Synode hat entschieden, «Diakonie und Seelsorge» als eines von vier kirchlichen Handlungsfeldern in der Kirchenordnung zu verankern.

«Pfuusbus» in der Kälte

Die Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber in Zürich verstehen ihren Auftrag «über das ganze Jahr als adventlichen diakonischen Einsatz, durch den Christus zu Randständigen kommt», sagt Geschäftsleiter Martin Fischer. In den Adventstagen seien sie jedoch verstärkt unterwegs: «Mit unserer Aktion 'Kälte' sorgen wir in Zürich dafür, dass bei gefrierenden Temperaturen kein Mensch verloren oder vergessen geht oder gar sein Leben verliert.»

Die Anlaufstelle 'Sunestube' ist die ganze Nacht offen. «Und im 'Pfuusbus' nehmen wir unbürokratisch schnell Obdachlose auf, die sonst nirgends untergebracht werden können», fährt Fischer fort. Damit Notleidende Weihnachten erleben, empfängt Pfarrer Ernst Sieber Mitte Dezember wieder Bedürftige zur Obdachlosenweihnacht im Hotel Marriott in Zürich.

Für Menschen in Not

Die Topfkollekte der Heilsarmee gehört zur Adventszeit. «Der Auftrag und die Wirkung - ob in Städten oder kleineren Ortschaften - ist überall derselbe: für Menschen in Not da zu sein», betont Pierre Reift, Leiter Kommunikation am Hauptquartier in Bern. Neben den Weihnachtsfeiern für bedürftige Menschen in grossen Städten und in Strafanstalten würden aus dem Erlös sozialdiakonsiche Projekte wie Beratungsstellen und Notschlafplätze finanziert oder Beiträge an Begegnungsorte wie das «Open Heart» in Zürich bezahlt.

Neues Genfer Projekt

Das neu gestartete Heilsarmee-Projekt «Angel's Tree» in Genf finanziert zusammen mit Firmen Geschenke. «Diese geben wir nicht den Kindern direkt, sondern den Eltern, damit sie ihrem Kind zu Weihnachten eine Freude bereiten können», berichtet Reift.

Zwei Ferienwochen für Bedürftige

Das Hotel Lihn in Filzbach GL, welches zur Genossenschaft sozial-diakonischer Werke GsdW gehört, bietet Raum für Ferien- und Seminargäste. Zwischen dem 24. Dezember und dem 2. Januar besonders für Alleinstehende, Menschen mit Behinderung, Einelternfamilien und «Working Poor». Parallel werden zwei spezielle Ferienwochen angeboten, eine davon in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk Kovive und der Reisekasse Reka. «Die Gäste, welche nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen, sollen an einem wunderschönen Ort unbeschwerte Tage mit verschiedenen kleinen Höhepunkten erleben», wünscht sich Hotelier Hannes Hochuli. «Die Nachfrage ist gross, die Zimmer waren schon früh ausgebucht.»

Datum: 09.12.2008
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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