Engelforscher Uwe Wolff

«Solar Impulse lehrt Achtsamkeit vor der Schöpfung»

Das Solarflugzeug «Solar Impulse 2» hat auf seinem Erdumrundungsflug gestern Hawaii erreicht. Engelforscher Uwe Wolff sieht in diesem Projekt mehrere Chancen, u.a. dass es die Menschen wieder für die Engel, «unsere unsichtbaren Wegbegleiter», sensibilisiert.
Solar Impulse 2 (2014)
Engelforscher Uwe Wolff

Engel hätten alle Zeit der Welt, sagt der deutsche Engelforscher Uwe Wolff, der in der Schweiz katholische Theologie studierte. Sie «lehren uns Achtsamkeit vor der Schöpfung, der Seele und Gott», sagte Wolff im Interview mit kath.ch:

Uwe Wolff, assoziieren Sie Flugzeuge mit Engeln?
Uwe Wolff: Auf meinem letzten Flug von Zürich nach Genf flog ich bei schönstem Sonnenschein über die Schweizer Alpen. Da ergriff mich eine wunderbare Stimmung. Ich hatte plötzlich einen Überblick, der uns Erdbewohnern meistens fehlt, und dachte: Das ist der Blick der Engel!

Flugzeuge haben es eilig, Engel haben Zeit – ist Solar Impulse weniger ein Schutzengel, als vielmehr ein Engel, der für mehr Ruhe und innere Einkehr steht?
Engel haben alle Zeit der Welt. Deshalb führen und leiten sie die Menschen mit Engelsgeduld zur Begegnung mit Gott. Juden, Christen und Muslime glauben, dass Gott der Schöpfer von Natur, Mensch, Tier und Pflanze ist. Die Sonne ist eines der vielen Symbole für die schöpferische Kraft. Gott ist wie die Sonne: Licht, Leben und Liebe.

Gab es bereits «technische» Engel?
Wolff: Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet die Engelforschung (Angelologie) die Verbindung von Engel und Technik. Grund dafür sind moderne physikalische und elektrotechnische Vorstellungen von Energie. Solarzellen, das Internet, die gesamte Telekommunikation hat uns wieder an die Welt der unsichtbaren Boten herangeführt. Engel sind Energieströme Gottes. Sie sind unsichtbar anwesend und hoch wirksam, wie jene Sonnenstrahlen, die das Flugzeug «Solar Impulse 2? in der Luft halten oder wie Telephongespräche, die, aus den entlegensten Winkeln der Erde kommend, uns erreichen.

Auffallend ist, dass die treibende Kraft hinter dem Projekt Solar Impulse, der Westschweizer Bertrand Piccard, in seinen Vorträgen sehr gern die Worte Glaube und Hoffnung verwendet. Vermischen sich in diesem Fall theologische mit technischen Wünschen?
Wolff: Die Aufklärung glaubte, das Zeitalter der Religion gehe zu Ende. Das Gegenteil ist der Fall. Die moderne Technik hat die Menschen wieder für das Geheimnis des Lebens sensibilisiert, wie Solar Impulse zeigt. Wissen und Weisheit bilden also keinen Widerspruch im 21. Jahrhundert. Viele grosse Forscher wussten, dass ein Leben ohne Glaube, Liebe, Hoffnung undenkbar ist. Wer sich wie Piccard wirklich auf die Naturgesetze einlässt und im Einklang mit der Natur leben möchte, der kommt auch mit einer religiösen Dimension in Berührung.

Was bedeuten Engel für Sie persönlich?
Uwe Wolff: Als ich mit dem Flugzeug über die Alpen flog und weit unter mir die Schönheit der Landschaft betrachten durfte, da erfüllte mich ein grosses Gefühl der Dankbarkeit. Ich wurde ergriffen von der grossen Herrlichkeit. Und plötzlich summte ich das alte Lied: «Alles, was Dich preisen kann, Cherubim und Seraphinen, stimmen dir ein Loblied an, alle Engel, die dir dienen, rufen dir stets ohne Ruh: Heilig, heilig, heilig! zu.» Ich wünsche Bertrand Piccards Projekt, dass es viele Menschen wieder für die Engel, unsere unsichtbaren Wegbegleiter, sensibilisiert.

Zum Thema:
«Gott schickt seine Engel, um uns zu begleiten»
Engel bei der Bahn
Patrouille Suisse: «Denn er hat seinen Engeln befohlen...»

Datum: 04.07.2015
Autor: Georges Scherrer
Quelle: kath.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung