Schweizerische Solarpreis

Haus eines Zürcher VBG-Architekten ausgezeichnet

Solardach

Zürich. Ein Wohnhaus des Zürcher Architekten Beat Kämpfen ist mit dem Europäischen und dem Schweizerischen Solarpreis ausgezeichnet worden. Kämpfen ist Mitglied des Fachkreises Architektur der Vereinigten Bibelgruppen (VBG). Die VBG wurden 1949 gegründet und sind eine interkonfessionelle Bewegung unter Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Berufstätigen. Ziel der VBG ist es, in diesen Bereichen integriertes Christsein zu fördern, so dass Glaube und Wissenschaft, Sonntag und Alltag nicht auseinanderklaffen und das Christsein für andere glaubwürdig ist.

Das Wohnhaus in Zürich-Höngg wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Das Sechs-Familien-Haus mit dem Namen "Sunny Woods" wurde vollständig aus Holz gebaut. Die Fassade weist eine rund drei Mal dickere Wärmedämmung auf als üblich. Fast alle Räume sind nach Süden ausgerichtet, die Südfassade ist fast vollständig verglast. Der Strom für Heizung, Lüftung und Warmwasser sowie ein Teil der Beleuchtung wird weitgehend von einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach gewonnen. Das Haus, das bereits im Dezember 2002 mit dem Schweizerischen und Europäischen Solarpreis ausgezeichnet wurde, ist schon seit mehr als einem Jahr bewohnt.

Nationalratspräsident Yves Christen (FDP/VD) würdigte an der Preisverleihung das Gebäude als zukunftsweisend. Der Nationalratspräsident kritisierte gleichzeitig, dass der Bundesrat das Budget von EnergieSchweiz bei den erneuerbaren Energien ab 2005 um 40 Millionen Franken oder 75 Prozent kürzen wolle, nicht aber bei nuklearer und fossiler Energie. Die einheimischen erneuerbaren Energieträger müssten stärker gefördert, der Verfassungsauftrag von 1990 ernst genommen werden. Nationalrätin Regine Aeppli (SP) sprach sich als Präsidentin der Agentur für erneuerbare Energien für eine energiepolitische Offensive aus. Neben der CO2-Abgabe brauche es eine gesetzliche Grundlage zur direkten Förderung erneuerbarer Energien.

Der neue Zentralpräsident der "suissetec", Peter Schilliger, Gemeindepräsident von Udligenswil LU, sagte: "Wenn wir heute zur Verleihung des Europäischen Solarpreises hierher gekommen sind, dürfen wir Sunny Woods als logischen Entwicklungsschritt der Menschen bei der Nutzung der einzigen uns unbeschränkt zur Verfügung stehenden Energiequelle betrachten."

Durch Verschärfung der Baubestimmungen in den letzten 25 Jahren konnten grosse Fortschritte gemacht werden. Sunny Woods geht aber noch erheblich weiter und benötigt nur etwa 10 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus.

Datum: 31.03.2003
Quelle: idea Schweiz

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