Klimakiller Kohlendioxid?

Kohlendioxid gilt als Treibhausgas, das die weltweiten Temperaturen steigen lässt. Würde der menschliche Anteil daran reduziert, so liesse sich eine Klimaveränderung mildern. - Was hat es mit diesem Gas auf sich?
Klimakiller Kohlendioxid?

Den menschlichen Ausstoss an Kohlendioxid gilt es zu reduzieren, will man die Welt vor einer Klimakatastrophe bewahren. Nicht mehr als 2 Tonnen CO2 pro Jahr soll der einzelne Deutsche verbrauchen dürfen, erklärte Bundeskanzlerin Merkel Ende 2007, und an der Klimakonferenz in Kopenhagen rechtfertigte ein Vertreter der chinesischen Regierung die langjährige Politik der Ein-Kind-Familie mit ähnlichen Gedankengängen: Diese Politik sei zwar hart gewesen, aber auf diese Weise lebten nun 400 Mio. Menschen weniger in China, die der Umwelt soundsoviel Mio. Tonnen CO2 ersparten. Diese Meldung wurde im Dezember 2009 von Radio DRS 1 unkommentiert verbreitet.

Die Erwärmung legt eine Pause ein

Die hohe Ebene politischer Erklärungen hat längst den Alltag erreicht. Auf Internetforen darf man seine persönlichen Vorschläge für ein «klimaverträglicheres Leben» einbringen, und Schüler werden zu entsprechenden Aufsätzen angehalten. Eine Klimaerwärmung auf Grund menschlicher Aktivitäten gilt weitherum als wissenschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Konsens. - Als Beitrag zur Diskussion sei hier auch auf abweichende Beobachtungen und Interpretationen hingewiesen.

Eine Klimaverschiebung mag stattfinden. Aber ist es weltweit eine Klimaerwärmung? Auch Vertreter der sogenannten Weltklimarats, des IPCC, erkennen inzwischen an, dass die Temperaturen seit 10 Jahren nicht mehr steigen. In ihrem Blog RealClimate findet sich die Interpretation «we are not talking about global cooling, just a pause in warming». Man rechne aber - aus nicht genannten Gründen - damit, dass sich dieser Trend nach weiteren 10 Jahren wieder umkehre.

Die Gletscher schmelzen - welche?

Als Beleg für eine fortschreitende Erwärmung werden die schmelzenden Gletscher angeführt. Für den Himalaja jedenfalls trifft das nicht zu - nicht mehr, nachdem das IPCC in diesen Tagen seine eigenen Aussagen im Klimabericht 2001 hatte deutlich korrigieren müssen. Die Gletscher in den Alpen dagegen schmelzen sehr wohl. Sie gehören weltweit zu den am besten beobachteten 42 von 160.000 Gletschern.

Kritiker bemängeln nun, dass diese wenigen genauen Angaben das Gesamtbild verfälschen, denn in Skandinavien und auf Neuseeland beispielweise würden die Gletscher wachsen, im Kaukasus blieben sie stabil, von den meisten anderen fehlen schlichtweg exakte Zahlen.

Grundsätzliches zum Kohlendioxid

Aber welchen Einfluss hat nun das «Treibhausgas CO2»? Zunächst einige Fakten über dieses Gas, unabhängig von der Klimadiskussion.

Der Anteil von Kohlendioxid in der Luft beträgt 0,04 Prozent. Mit einem Mol-Gewicht von 44 ist es schwerer als das ihn umgebende Luftgemisch mit Mol 29. Das allermeiste CO2 befindet sich also in Bodennähe und dient als Grundlage allen Pflanzenlebens. Es beträgt dort zur Zeit etwa 4-500 ppm (millionstel Teile). In den oberen Luftschichten bis 33 km Höhe liege nach Auskunft der Zeitschrift «Nature» sein Anteil bei weniger als 10 millionstel Teilen.

Es geht um tausendstel Prozente

Ein weiteres Detail: Aus menschlicher Produktion stammen maximal 3 Prozent des weltweiten CO2; das deutsche Umweltbundesamt spricht gar von nur 1,2 Prozent. Sein Anteil an den gesamten Gasen in der Atmosphäre läge damit bei einem halben Tausendstelprozent.

Dieser Prozentsatz soll in den kommenden Jahren und Jahrzehnten drastisch reduziert werden, weil nur schon diese wenigen Moleküle ausreichten, um die Erde zu erhitzen, resümieren viele Klimaforscher. Diese Moleküel würden vom Boden abgestrahlte Wärme einfangen und wieder nach unten reflektieren. Dieser Gedanke wird zusammengefasst als Treibhauseffekt bezeichnet.

Das Treibhaus Erde

Wissenschaftler, die dem Weltklimarat weniger nahe stehen, bemängeln die physikalischen Vorstellungen, die dieser Theorie zugrundeliegen - oder eben nicht zugrundeliegen:
  • Ein Treibhaus würde nur funktionieren, wenn es geschlossen sei. Das sei aber bei der Erde nicht der Fall. Winde sorgten für eine ständige Zirkulation.
  • Absorbierte Energie würde ein Molekül nicht zielgerichtet nach unten abstrahlen, sondern nach den Gesetzen der Thermodynamik an seine nächste Umgebung.
  • Die weitaus meiste Energie von der Erdoberfläche halten die Wolken zurück, also Wassermoleküle. Auch Vertreter der Klimaerwärmung gehen von bis zu 80 Prozent aus. Einfach gesagt: Eine wolkenlose Nacht ist kälter als eine wolkenverhangene.

Bestimmt das CO2 unser Wetter und Klima?

Den kalten Winter 2009/10 führen auch die stärker in den Medien vertretenen Wissenschaftler auf weniger Wasser in der Atmosphäre zurück. Das wiederum hängt in erster Linie von den Aktivitäten der Sonne ab, den bekannten Zyklen der Sonnenflecken. Irdische Einflüsse haben eine weitaus geringere Wirkung; menschengemachte noch weniger. Sogar der Klimabericht des IPCC gehe davon aus, dass auch ein verdoppelter CO2-Gehalt der Luft die Temperaturen maximal um 1 Grad erhöhen würde, wie Prof. Horst Malberg in einem Interview mit der Zeitschift «Cicero» erklärte.

Forschungen an den Jahresringen von Bäumen und Bohrungen im Eis müssten zudem noch mit den Theorien des IPCC in Einklang gebracht werden. Um zwei Phänomene herauszugreifen:

  • Die Konzentration von CO2 in der Luft lag demnach im Mittelalter mindestens gleich hoch wie heute, zur Zeit des Römischen Reiches sogar darüber. Während dieser Warmperiode wurde bekanntlich in England Wein angebaut.
  • Daten aus Eisbohrkernen des Jahres 1999 haben gezeigt, dass der CO2-Gehalt der Luft und die bodennahe Temperatur tatsächlich eng zusammenhängen; allerdings umgekehrt wie üblicherweise dargestellt: Auf eine Erwärmung folgt nach mehreren hundert Jahren eine höhere CO2-Konzentration. Sie kann also nicht Ursache der Erwärmung gewesen sein, sondern ein milderes Klima hatte das Wasser erwärmt, das nun gebundenes Kohlendioxid freigab.

Im freien Widerstreit der Interpretationen

Forscher des deutschen Max-Planck-Instituts für Meteorologie beispielsweise gehen aber davon aus, dass sowohl der gestiegene Gehalt an CO2 in den vergangenen 200 Jahren als auch die höheren Temperaturen von Menschen verursacht seien.

Von Charles Darwin stammt der Satz: «Theories will go. Facts will stand.» Vom Widerstreit der freien Interpretationen dieser Fakten lebt die Wissenschaft und mit ihr die Klimaforschung.


Weiterführende Links:Interview mit Prof. Dr. Horst Malberg
Angaben zur Gletscherforschung

Datum: 06.02.2010

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