„Schweizer lassen sich ihren Glauben nicht nehmen“

In der Schweiz ist der christliche Glaube noch präsent.

„Zwar verlieren die grossen Kirchen Mitglieder, aber die Schweizer lassen sich ihren Glauben nicht nehmen: Sie beten für sich, leben Religion im kleinen Kreis. Auch nach 250 Jahren Aufklärung ist der Glaube stärker als alle Wissenschaft.“ Zu diesem Schluss kommt die Redaktion der Zeitschrift „facts“ aufgrund einer repräsentativen Umfrage.

Die Zeitschrift „facts“ veröffentlichte eine Umfrage, die sich mit dem Glauben der Schweizerinnen und Schweizer befasste. Das Meinungsforschungsinstitut Isopublic befragte dazu 1000 Personen.

Mit der Aussage „Es gibt einen Gott“ zeigen sich 35,4 Prozent „voll und ganz einverstanden“ und 31,7 Prozent als „eher einverstanden“. Das sind über 67 Prozent. Dem steht eine Minderheit von 13,3 Prozent gegenüber, die eher nicht einverstanden sind. Und nur 8,1 Prozent sind gar nicht einverstanden. Keine Meinung haben 11,5 Prozent.

Jugend glaubt eher an Evolution

Wie entstanden die Welt und das Leben? Die Antwort „Gott schuf alles in 6 Tagen so wie es in der Bibel steht, bejahen 16,1 Prozent. 15,7 Prozent sagen, dass alles durch Gottes Schöpfung in einigen 10000 Jahren entstanden sei. Das heisst, dass 31,8 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer von der Schöpfung als Werk Gottes ausgehen. 29,3 Prozent sagen, dass hinter der Entstehung der Welt und des Lebens „eine unbekannte, planende, höhere Macht“ steht. Also auch diese Gruppe geht von einer planenden Schöpfermacht aus, wenn sie diese auch nicht mit dem Gott der Bibel gleichsetzt. Und schliesslich sagen 31,2 Prozent, dass das Leben „ein ungeplantes Produkt von Zufällen und natürlicher Auslese“ sei.

Einen neuen Trend gibt es hier allerdings schon: Unter den 15- bis 34-jährigen glauben 40,7 Prozent an eine atheistische Evolution, während es bei den 35- bis 54-jährigen nur 29,1, bzw. bei den 55- bis 74-jährigen 22,5 Prozent sind. Erodiert das Vertrauen in den Schöpfer bei der Jugend?

Die Zeitschrift „facts“ kommentierte dieses Ergebnis dennoch, als sei man darüber überrascht: „Die biblische Vorstellung von der Entstehung der Welt ist nicht nur in den USA stark. Sie lebt auch in der Schweiz.“

Frühere Umfrage bestätigt

Interessant ist auch der Vergleich dieser Zahlen mit einer repräsentativen Umfrage, die der Verein ProGenesis und das Magazin FACTUM im Herbst 2002 in Auftrag gegeben haben. Auch dort zeigte sich die Dreiteilung der Meinungen. 21,8 Prozent befürworteten die Aussage, dass das Universum, die Erde und das Leben durch Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10000 Jahre entstanden sei. 21,3 Prozent führten die Schöpfung auf einen von Gott gesteuerten Evolutions- und Entwicklungsprozess zurück und 33,1 Prozent sehen die Erde und das Leben als Produkt der Evolution gemäss Darwin ohne das Eingreifen Gottes.

Der Vergleich mit der neuen "facts"-Umfrage zeigt sogar einen Negativtrend bei den Evolutionsvertretern. Das Vertrauen in die Evolutionstheorie ist in den letzten drei Jahren in der Schweiz um 2 Prozentpunkte gesunken.

Menschen gläubiger als erwartet

Gian Luca Carigiet von ProGenesis zeigte sich über das Ergebnis der „facts“-Umfrage erfreut: „Die Ergebnisse haben uns positiv überrascht. Die Menschen in der Schweiz sind gläubiger als viele Wissenschaftler und Medienschaffende uns glauben machen wollen. Und dass nur gerade ein Drittel der Bevölkerung an die darwinsche Evolutionslehre glaubt, das hat bereits unsere repräsentative Umfrage ergeben.“

Um sich ein genaueres Bild über die Gottesvorstellungen und die daraus abgeleiteten Konsequenzen fürs Leben zu machen, müsste eine nächste Umfrage nach dem Verständnis und dem Gebrauch der Bibel fragen.

Mehr zum Thema:
Die detaillierten Ergebnisse der „facts“-Umfrage von isopublic.

Zeitschrift „facts“

Bericht aus der Zeitschrift „factum“:
Gott hat die Hand im Spiel

ProGenesis

Datum: 16.12.2005
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: factum Magazin

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