Die Predigt der Sterne

Das Weltall ist unermesslich gross und dehnt sich weiter kontinuierlich aus.
Das Licht braucht 8 Minuten, um von der Sonne zur Erde zu gelangen. Wir blicken also direkt in die Vergangenheit.
Unsere Galaxie ist nur eine von vielen. Und doch hat alles im Universum seinen Platz.

„Ich muss nicht in die Kirche. Ich begegne Gott in der Natur.“ – Tatsächlich? Ja, das ist möglich. Dem aufmerksamen Beobachter verkünden auch die Sterne Gottes Macht und Weisheit. Wie, wann, woher und warum unser Universum entstand, wird vermutlich nie umfassend und abschliessend beantwortet werden können.

Je mehr wir sehen und entdecken, um so mehr Rätselhaftes taucht auf: Mit jeder neuen Erklärung scheint ein neues Rätsel zu entstehen.

Beinahe alle paar Wochen überrascht uns die Astronomie mit neuen Entdeckungen. Neustes Beispiel: Forscher haben zwei supermassive Schwarze Löcher entdeckt, die fast so alt sein sollen, wie das Universum selbst. Die Giganten lassen Astrophysiker an ihren Theorien zweifeln: Das enorme Alter der Vielfrasse legt nahe, dass sie anders entstanden sind als bisher angenommen.

Beim Thema Weltall ist jeder Mensch gezwungen zu glauben. Die einen glauben an ein spontanes Ereignis, andere an ein pulsierendes Universum, das heisst an seine abwechselnde Ausdehnung und Kontraktion. Aber auch das muss einen Anfang gehabt haben. Dann gibt es Theorien noch und noch, siehe auch www.livenet.ch/www/index.php/D/article/195/19183/ Wieder andere glauben an einen Schöpfergott, der das Weltalll bewusst geplant und gewollt erschaffen hat.

Unser Erkennen ist unvollständig

Wenn man die Urknall-Theorien und den biblischen Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose liest, könnten die scheinbaren Widersprüche kaum grösser sein. Beide Quellen bilden die Wirklichkeit jedoch nicht vollständig ab. Sie können es auch nicht, denn sowohl die Erkenntnis der Wissenschaften, wie auch das Verständnis der Bibel ist nicht bis ins Letzte ausgelotet. Deshalb werden immer Geheimnisse übrigbleiben. Wir wissen: Millionen von Galaxien wurden gebildet und die Naturgesetze entstanden – darüber zu streiten ist eigentlich vermessen.

Die Bibel behauptet, sie sei das Wort Gottes – das Universum die Schöpfung Gottes. Mit anderen Worten: Wenn der vollkommene, schöpferische Gott wirklich existiert, müssen sein Wort (die Bibel) und seine Taten (das Universum) miteinander übereinstimmen.

Messung des Unermesslichen

Als Menschen das Universum verstehen zu wollen, das kann immer nur ein ganz kleiner Versuch bleiben. Was können wir überhaupt beobachten? Nur das, was zur Erde gelangt, also vor allem elektromagnetische Wellen mit unterschiedlichen Eigenschaften:

- Sichtbares Licht, das sich mit blossem Auge oder besser mit Teleskopen wahrnehmen und bestimmen lässt.
- Langwelligere energieärmere Strahlung wie Radiowellen. Sie lassen sich mit riesigen Radioteleskopen auffangen und analysieren.
- Kurzwelligere energiereichere Strahlung wie zum Beispiel ultraviolette Strahlen. Diese werden (zu unserem Schutz) von der Atmosphäre zurückgehalten. Die Beobachtung erfolgt durch Satelliten.

Die Elemente wanken nicht

Elementarphysik befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen langlebigen Teilchen wie Protonen, Elektronen usw., kurzlebigen Teilchen (Mesonen, Leptonen, Quanten, usw.) und den vielen Naturkonstanten im „normalen“ Raum. Weiterer Forschungsgegenstand sind die Elementarkräfte, die von diesen Teilchen ausgehen, also Kern- und Gravitationskräfte sowie elektromagnetische Kräfte. Die Elementarphysik legt dabei die bislang bekannten physikalischen Gesetzen zugrunde. Auf ihren Schlussfolgerungen wiederum beruhen Physik wie Astronomie. Nur auf Grund dieses hochkomplexen Zusammenspiels all dieser Elemente und Kräfte existiert unser Universum überhaupt.

Ein recht junger Zweig der Astrophysik befasst sich in den letzten Jahren intensiv mit der sogenannten Feinabstimmung der Gesetze und Konstanten. Nach ihren Ergebnissen sind offenbar alle bisher erforschten Naturgesetze und -konstanten nahezu vollkommen exakt aufeinander abgestimmt. Andernfalls gäbe es das Universum gar nicht oder es wäre nicht stabil. Auf diesen Sachverhalt weist Gott, der allmächtige Schöpfer, hin, als er Hiob im gleichnamigen Buch, Kapitel 38, Vers 33, fragt: Kennst du die Ordnung, der der Himmel folgt, und machst sie gültig für die ganze Erde?

Unermessliche Grösse des Universums

Schon im späten Mittelalter wusste man, dass Licht eine gewisse Zeit braucht, um eine gegebene Distanz zu überwinden. Alle elektromagnetischen Wellen breiten sich mit einer Geschwindigkeit von rund 300'000 Kilometern pro Sekunde aus. In einer Sekunde rast also zum Beispiel ein Lichtstrahl 7,5 mal um die Erde, und das von der Sonne ausgesandte Licht ist gut 8 Minuten unterwegs, bevor es bei uns eintrifft. Das heisst, man sieht die Sonne von der Erde aus genau so, wie sie sich 8 Minuten vorher dargestellt hat!

Um die Entfernungen im Universum rechnerisch leichter zu bewältigen, wurde die Strecke ermittelt, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Das sind rund 9,5 Billionen Kilometer. Unsere Nachbarsonne Alpha Centauri liegt damit in einer Entfernung von 4,5 Lichtjahren. Licht, das man von dort her wahrnimmt, hat diese Sonne also bereits vor viereinhalb Jahren ausgestrahlt. Man schaut buchstäblich 4,5 Jahre zurück in die Vergangenheit.

Energie zum Leben

Unser Stern, die Sonne, ist der Motor, der die Erde am Leben erhält:
- Ihr Licht ermöglicht die Biosynthese und damit das Wachstum der Pflanzen. Die wiederum produzieren Sauerstoff für Tiere und Menschen.
- Die Infrarot-Strahlung der Sonne erwärmt die Erde auf angenehme Temperaturen.
- Die Sonnenwärme steuert alle Wetterkreisläufe und sorgt damit für die weltweite Bewässerung usw.

Dafür verbrennt unsere Sonne in jeder Sekunde 655 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 650 Millionen Tonnen Helium. Die fehlenden 5 Millionen Tonnen werden gemäss Einstein’scher Formel (E = mc2; Energie = Masse mal Quadrat der Lichtgeschwindigkeit) in Energie umgewandelt. Trotzdem ist unsere Sonne ein ganz normaler, ja eher kleiner unscheinbarer Stern inmitten von Millionen anderer Sterne. Aber sie lässt sich dank der astronomisch gesehen geringen Distanz von nur 150 Millionen Kilometern wunderbar erforschen.

Einer von 200 Milliarden Sternen

Von blossem Auge sind nur wenige tausend Sterne sichtbar. Nimmt man hingegen ein Fernrohr, werden es schon Millionen; zahllose Sternhaufen, helle und dunkle Nebel, welche in unserer Galaxie sichtbar sind. Viele dieser Sterne und Nebel wurden erforscht. Ihre Helligkeit, Helligkeitsperiodizität und ihr Farbspektrum haben viel von ihrem Wesen preisgegeben. Aber die meisten Sterne unserer Galaxie sind für uns nicht sichtbar, weil sie durch davorstehende Sterne und Nebel verdeckt sind, ähnlich wie in einem Wald, wo ja auch nicht alle Bäume sichtbar sind. Die aktuellen Schätzungen gehen von etwa 200 Milliarden Sternen aus! Im Psalm 147, Vers 4, heisst es: Gott allein kennt die Zahl der Sterne, er ruft sie alle mit Namen.

So, wie die Sterne angeordnet sind, kann davon ausgegangen werden, dass unsere Galaxie einen Durchmesser von rund 100'000 Lichtjahren hat. Mit Riesenteleskopen wurden Tausende weiterer Galaxien beziehungsweise Nebel gefunden. Diese sind aber nicht regelmässig im Universum verteilt, sondern treten in der Regel haufenweise, in sogenannten Clusters, auf.

Die Rosinen-Perspektive

Bei der Vermessung und Katalogisierung ist man auf folgendes Phänomen gestossen: Nahezu alle Galaxien entfernen sich von uns, und je weiter eine Galaxie von uns entfernt ist, umso schneller rast sie von uns weg. Ist die Erde etwa doch das Zentrum des Weltalls? Natürlich nicht. Hier hilft das Beispiel mit dem Kuchen im Ofen: Wenn der Teig Rosinen enthält und während dem Backen aufgeht, hat jede Rosine den Eindruck, alle anderen würden sich von ihr entfernen, und zwar mit einer zur Distanz proportional erhöhten Geschwindigkeit. So ist das auch mit unserer irdischen Wahrnehmung.

Astrophysik in der Bibel

Wie lange sich das Universum noch ausdehnt, weiss allein Gott. Interessanterweise ist davon nämlich auch in der Bibel die Rede: In Psalm 104,2 steht: «... Den Himmel spannst du (Gott) aus wie ein Zeltdach.» Für « spannst du aus» steht im hebräischen Urtext «bist du ausdehnend», und zwar als fortwährender Zustand!

In Apostelgeschichte 17,24 sagt Paulus: «Es ist der Gott, der die Welt geschaffen hat und alles, was darin lebt.» Die Bibel bezeugt Gott als den Schöpfer des Universums. Römer 11,36: «Von Gott kommt alles, durch Gott lebt alles, zu Gott geht alles.» Wenn Gott sowohl der Schöpfer der Bibel als auch des Universums ist, dann kann es zwischen beiden keine Widersprüche geben! Allerdings ist unser Erkennen tatsächlich nur Stückwerk (1. Korintherbrief 13,9). Das gilt in erhöhtem Mass für einen Astronomen: Mit jeder beantworteten Frage entstehen zehn neue.

Es gibt also gute Gründe, dass die biblischen Aussagen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse nur zwei unterschiedliche Beobachtungs- und Beschreibungsweisen derselben Wahrheit sind, die sich einmal in Zukunft als vollständig deckungsgleich erweisen werden. Denn wie es in Psalm 19,2 schon heisst: «Der Himmel verkündet es: Gott ist gross! Das Heer der Sterne bezeugt seine Schöpfermacht.»

Autor: Martin Hänggi

Datum: 27.11.2004

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