Wunderwerk Tintenfisch

Warum sich seine Arme nicht verknoten

Der Tintenfisch saugt sich mit seinen Armen an allem fest, was nicht schnell genug weg kommt. Nur nicht an seinen eigenen Armen. Auch verknotet der Oktopus seine Tentakel nicht. Forscher entdeckten nun weshalb.
Ein Oktopus der Gattung «Octopus Vulgaris»

Die acht Arme dieser Meerestiere verfügen über Hunderte von Saugnäpfen. Mit diesen greift der Oktopus nach allem, was in seiner Reichweite liegt. Dennoch verheddert er sich auch bei schnellen Bewegungen nicht.

Den Überblick behält die Krake dank einer enormen Gehirnleistung, analysierte Binyamin Hochner, Neurobiologe an der Universität Jerusalem. Laut der Zeitung «Die Welt» erforscht er mit seinem Team die Funktionsweise, auch um Erkenntnisse für flexible Roboterarme zu gewinnen.

Dazu habe man Versuchstieren einzelne Arme amputiert. Guy Levy: «Das ist für die Tiere kein Trauma. Auch in der Natur verlieren sie manchmal ein Tentakel.» Diese wachsen jeweils nach, so auch bei den Tieren in der Forschung.

Diese abgentrennten Arme legte man ebenfalls ins Wasser zurück – und tatsächlich saugten sie sich während teils mehr als einer Stunde weiterhin an allem fest. Ausser an anderen Tintenfischarmen.

Substanz auf der Haut

Erstaunlich sei gewesen, dass sich bei über dreissig Versuchen kein einziger der amputierten Arme an sich selbst oder einem anderen Arm festgesaugt hatte. Jedenfalls solange nicht, wie dieser mit Tintenfischhaut bedeckt war. Wurde diese abgenommen, griffen die Arme zu. Wurde mit der Haut etwas anderes eingekleidet, hielten sich die Saugnäpfe fern.

Offenbar tragen die Tiere auf der Haut eine chemische Substanz, welche die eigenen Tentakelarme nicht mag, bilanzieren die Forscher laut «Die Welt». Wie diese zusammengesetzt ist, ist noch nicht ergründet.

Die eigenen Arme berühren kann der Tintenfisch dennoch, allerdings braucht es dazu ein willentliches Signal.

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Datum: 23.05.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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